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FIFA-Skandal
"IOC muss gegen Blatter ermitteln"

Droht der FIFA-Skandal auch auf das IOC überzugreifen? Immerhin sind mit Sepp Blatter und Scheich al-Sabah zwei FIFA-Funktionäre auch gleichzeitig Mitglied des IOC. Sportfunktionär Walter Tröger hält diese Doppelstrukturen für schädlich, sieht das Olympische Komitee aber gut gerüstet.

Walther Tröger im Gespräch mit Marina Schweizer | 06.06.2015
    IOC-Ehrenmitglied Walther Tröger
    IOC-Ehrenmitglied Walther Tröger (dpa/picture alliance/Oliver Berg)
    Walther Tröger ging im Deutschlandfunk fest davon aus, dass die Ethikkommission des IOC bald Ermittlungen gegen FIFA-Präsident und IOC-Mitglied Sepp Blatter einleiten werde. "Ich muss das fordern, weil es in den Ethikregeln steht", sagte der langjährige deutsche Sportfunktionär.
    Angesprochen auf den kuwaitischen Scheich al-Sabah, der auf dem jüngsten FIFA-Kongress in Zürich ins FIFA-Exekutivkommitee gewählt wurde, nachdem er schon lange Mitglied im IOC ist, konnte Tröger nichts Negatives sagen. "Er hat ein hohes Ansehen", sagte Tröger. Von Korruptionsvorwürfen gegen den Araber habe er bisher noch nichts gehört.
    "Halte Doppelstrukturen für schädlich"
    Generell empfindet der 86-Jährige die gleichzeitigen Mitgliedschaften in mehreren Sportverbänden aber als schwierig. "Ich halte Doppelstrukturen für schädlich", sagte Tröger. Aber das IOC oder deren Ethikkommission würden nicht zögern, wenn das IOC durch Funktionäre Schaden nehmen könnte.
    Tröger begrüßte auch die Ermittlungen der US-amerikanischen und Schweizer Ermittler: "Meine ganze Hoffnung liegt bei den Behörden." Auswirkungen des FIFA-Skandals auf das IOC sehe er aber nicht. Das IOC habe seit vielen Jahren ein vollständiges transparentes Finanzgebaren.
    Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 06. Dezember 2015 nachhören.