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Filmpreise
"Gravity" räumt bei Oscars ab

Der Weltraum-Thriller "Gravity" von Alfonso Cuarón hat bei der Oscar-Preisverleihung abgeräumt, unter anderem für die beste Regie. Als bester Film ist das Historiendrama "12 Years a Slave" von Steve McQueen ausgezeichnet worden. Beide Filmemacher schrieben Oscar-Geschichte.

03.03.2014
    Das Sklavendrama "12 Years a Slave" ist bei der 86. Oscar-Verleihung in Hollywood als bester Film des Jahres ausgezeichnet worden. Der Streifen des britischen Regisseurs Steve McQueen setzte sich gegen den Weltallthriller "Gravity" und die Gaunerkomödie "American Hustle" durch. Außerdem waren in den Königskategorie das Roadmovie "Nebraska", der Piratenthriller "Captain Phillips", das Aids-Drama "Dallas Buyers Club", "The Wolf of Wall Street", die Science-Fiction-Komödie "Her" sowie der britische Film "Philomena" nominiert.
    Damit hat zum ersten Mal in der Geschichte der Oscars der Film eines schwarzen Regisseurs die wichtigste Auszeichnung erhalten. "Ich widme diesen Preis allen Menschen, die jemals unter Sklaverei gelitten haben, und den 20 Millionen Menschen, die noch heute darunter leiden", sagte McQueen in seiner Dankesrede. Der Historienfilm erzählt die wahre Geschichte von Solomon Northup, einem freien Afroamerikaner, der im 19. Jahrhundert in die Mühlen der Sklaverei gerät. Das Drama erhielt zudem zwei weitere Oscars: Die schwarze Schauspielerin Lupita Nyong'o wurde als beste Nebendarstellerin geehrt; außerdem erhielt "12 Years a Slave" den Oscar für das beste adaptierte Drehbuch.
    Sieben Oscars für "Gravity"
    Der mexikanische Regisseur Alfonso Cuarón ist mit seinem Science-Fiction-Drama "Gravity" großer Gewinner des Abends. Sein Film erhielt sieben der begehrten Trophäen, unter anderem für die beste Regie, beste Kamera und beste Filmmusik. Cuarón setzte sich unter anderem gegen Altmeister Martin Scorsese durch, der für "The Wolf of Wall Street" nominiert war. Der 3D-Streifen mit George Clooney und Sandra Bullock in den Hauptrollen handelt von zwei Astronauten, die im Weltraum ums Überleben kämpfen. Cuarón ist der erste Lateinamerikaner, der mit einem Regie-Oscar ausgezeichnet wird.
    Oscar-Statuen in Folie verpackt für den "Governor's Ballroom" auf den 86. Academy Awards in Hollywood am 27. Februar 2014.
    Oscar-Statuen in Folie verpackt für den "Governor's Ballroom" auf den 86. Academy Awards in Hollywood am 27. Februar 2014. (picture alliance / dpa / Michael Nelson)
    Bullock war zwar als beste Hauptdarstellerin nominiert worden, ging aber leer aus. In dieser Kategorie gewann Cate Blanchett für ihre Rolle als gefallene Neureiche in Woody Allens Drama "Blue Jasmine".
    Der Schauspieler Matthew McConaughey hat für seine Leistung in "Dallas Buyers Club" den Oscar als bester Hauptdarsteller gewonnen. Der 44-Jährige wurde für seine Darstellung eines schwulenfeindlichen Draufgängers geehrt, der nach einer HIV-Diagnose für die Rechte von Aidskranken eintritt. McConaughey setzte sich gegen Christian Bale ("American Hustle"), Bruce Dern ("Nebraska"), Leonardo DiCaprio ("The Wolf of Wall Street") und Chiwetel Ejiofor ("12 Years a Slave") durch.
    Enttäuschung für deutsche Nominierungen
    Italien gewann bei der 86. Oscar-Verleihung mit dem Film "La Grande Bellezza - Die große Schönheit" zum elften Mal die Trophäe für den besten nicht-englischsprachigen Film.
    Die drei deutschen Oscar-Hoffnungen wurden hingegen enttäuscht. Der deutsch-irische Schauspieler Michael Fassbender war für "12 Years a Slave" in der Kategorie bester Nebendarsteller nominiert gewesen, die Jared Leto für seine Rolle in "Dallas Buyers Club" gewann. Die Regisseure Max Lang und Jan Lachauer waren mit ihrem Zeichentrickfilm "Room on the Broom" ins Rennen gegangen - bester animierter Kurzfilm wurde jedoch "Mr. Hublot" von Laurent Witz und Alexandre Espigares. Ebenso erging es der hessischen Spezialeffekte-Firma Pixomondo, die mit dem Science-Fiction-Film "Star Trek: Into Darkness" auf einen Oscar hoffte. Die Trophäe ging dann aber an "Gravity".