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Finnland
Verständnis für Griechenland

Finnland unterstützt eine Verhandlungslösung mit Griechenland zur Entlastung des hoch verschuldeten Landes. Der Außenminister Tuomioja signalisierte im Interview mit der ARD eine Aufweichung der bisher harten Linie seiner Regierung.

Von Christoph Heinzle | 04.02.2015
    Flaggen der EU-Länder - Finnland
    Ein Schuldenschnitt scheint in Finnland politisch nicht durchsetzbar. (picture-alliance / dpa / Jp Amet)
    Noch unmittelbar vor der Griechenland-Wahl hatte Finnland gemahnt, auch die neue Regierung müsse alte Vereinbarungen einhalten. Doch plötzlich ist der Ton sanfter geworden. Finnlands Außenminister Erkki Tuomioja sagt, er verstehe, dass die Griechen Tsipras gewählt haben. Auch wenn es schwer werde, er sei zuversichtlich, dass Griechenland und die anderen Euro-Staaten eine Lösung finden werden, so Tuomioja im ARD-Hörfunk-Interview hier in Helsinki:
    "Es gibt ein generelles europäisches Interesse, mit der neuen griechischen Regierung zurechtzukommen und zu verhindern, dass Griechenland den Euro verlässt. Das wäre schlecht für Griechenland und schlecht für Europa."
    Wie eine Lösung aussehen könnte, sagte der Außenminister nicht. Doch klar scheint: Ein Schuldenschnitt wäre in Finnland politisch nicht durchzusetzen. Offen scheint man dagegen für eine deutliche Verlängerung der Kreditlaufzeit. Das sei besser zu verkaufen, heißt es selbst von der rechtspopulistischen Oppositionspartei der "Wahren Finnen".
    Mahnende Worte der finnischen Regierung gehen jetzt Richtung Berlin: Um defizitären Ländern wie Griechenland zu helfen, müsse Deutschland seinen Handelsüberschuss abbauen, so Außenminister Tuomioja.