"Offen gesagt hat mich das nicht überrascht, weil die Probleme bekannt sind und wir immer wieder Situationen hatten, die zu einem solchen Vorkommnis wie am Samstagabend hätten führen können."
So Wolfgang Glaunsinger, Geschäftsführer der Energietechnischen Gesellschaft im VDE, dem Verband der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik. Überraschend kam der Ausfall für ihn nicht, weil sich bereits seit längerem eine Entwicklung abzeichnet, die das Netz instabiler werden lassen könnte. Normalerweise muss das Stromnetz fein ausbalanciert werden. Die Stromversorger müssen genau soviel Strom produzieren wie die Verbraucher verwenden, und entsprechend sind Produktion und Stromnetz aufgebaut: Der Strom wurde möglichst nahe am Verbraucher produziert, um einen Transport über weite Strecken zu vermeiden. So war es jedenfalls bis vor kurzem:
"Jetzt haben wir zwei Einflüsse, die diese Situation ändern: einmal die Windenergie, die örtlich sehr konzentriert in strukturschwachen Gebieten einspeist, dass ist das eine, und das zweite natürlich auch der Stromhandel. Das heißt, Sie haben jetzt nicht mehr diese verbrauchsnahen Übertragungen, sondern Sie übertragen diese Energie über längere Strecken."
Dafür müssten aber neue Leitungen aufgestellt werden, mit denen der Strom über weite Strecken transportiert werden kann. Deren Ausbau geht jedoch langsamer vonstatten als neue Windkraftanlagen zum Beispiel aufgestellt werden. Dadurch kann prinzipiell in einer strukturschwachen Region mehr Strom erzeugt werden als verbraucht wird. Wenn dann die Windräder nicht abgestellt werden können oder der Strom nicht abtransportiert werden kann, weil die Leitungskapazität nicht ausreicht, könnte es zu einem Stromausfall kommen. Am Sonnabend wurde eine wichtige Leitung zwischen dem Norden, in dem Windanlagen viel Strom erzeugen und dem Süden, in dem viel Strom verbraucht wird, abgeschaltet. Nur kurze Zeit später fiel der Strom in großen Teilen Europas aus. Kein Wunder, dass die Vermutung entstand:
Zwei Leitungen waren ausgefallen und schalteten sich zum eigenen Schutz ab. Das kann passieren, wenn etwa zu viel Strom eingespeist wird, wie im Herbst durch viel Windenergie.
Das ist allerdings in diesem Fall nicht sehr wahrscheinlich, denn die Techniker von e.on hatten vor der Abschaltung dieser Leitung berechnet, wie viel Strom der Wind produzieren würde, und ob dadurch ein Problem entstünde. Ihre Ergebnis: Alles in Ordnung. Um tatsächlich den Stromausfall verursacht zu haben, müsste also unerwartet starker Wind geweht haben, und damit überraschend viel Strom produziert worden sein. Dafür gibt es jedoch keine Anzeichen, sagt Kurt Rohrig vom Institut für Solare Energieversorgungstechnik in Kassel. Er hat ein System entwickelt, um Wind und damit Strom aus Windanlagen zu prognostizieren.
"Wir haben gerade eben die Prognosen mit der Ist-Einspeisung verglichen - deutschlandweit - und haben festgestellt, dass es eine sehr gute Prognose war, dass heißt, die Abweichung wirklich gering waren. Dass heißt, es war nichts Unerwartetes an Wind im Netz zu verzeichnen."
Über diese Daten verfügen natürlich auch Vattenfall, RWE und die e.on Und die schließen tatsächlich Wind als Verursacher des Stromausfalls aus, so eine Sprecherin des Energieversorgers. Was genau der Grund für den Stromausfall war, werden die Techniker erst in den kommenden Tagen herausfinden.
So Wolfgang Glaunsinger, Geschäftsführer der Energietechnischen Gesellschaft im VDE, dem Verband der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik. Überraschend kam der Ausfall für ihn nicht, weil sich bereits seit längerem eine Entwicklung abzeichnet, die das Netz instabiler werden lassen könnte. Normalerweise muss das Stromnetz fein ausbalanciert werden. Die Stromversorger müssen genau soviel Strom produzieren wie die Verbraucher verwenden, und entsprechend sind Produktion und Stromnetz aufgebaut: Der Strom wurde möglichst nahe am Verbraucher produziert, um einen Transport über weite Strecken zu vermeiden. So war es jedenfalls bis vor kurzem:
"Jetzt haben wir zwei Einflüsse, die diese Situation ändern: einmal die Windenergie, die örtlich sehr konzentriert in strukturschwachen Gebieten einspeist, dass ist das eine, und das zweite natürlich auch der Stromhandel. Das heißt, Sie haben jetzt nicht mehr diese verbrauchsnahen Übertragungen, sondern Sie übertragen diese Energie über längere Strecken."
Dafür müssten aber neue Leitungen aufgestellt werden, mit denen der Strom über weite Strecken transportiert werden kann. Deren Ausbau geht jedoch langsamer vonstatten als neue Windkraftanlagen zum Beispiel aufgestellt werden. Dadurch kann prinzipiell in einer strukturschwachen Region mehr Strom erzeugt werden als verbraucht wird. Wenn dann die Windräder nicht abgestellt werden können oder der Strom nicht abtransportiert werden kann, weil die Leitungskapazität nicht ausreicht, könnte es zu einem Stromausfall kommen. Am Sonnabend wurde eine wichtige Leitung zwischen dem Norden, in dem Windanlagen viel Strom erzeugen und dem Süden, in dem viel Strom verbraucht wird, abgeschaltet. Nur kurze Zeit später fiel der Strom in großen Teilen Europas aus. Kein Wunder, dass die Vermutung entstand:
Zwei Leitungen waren ausgefallen und schalteten sich zum eigenen Schutz ab. Das kann passieren, wenn etwa zu viel Strom eingespeist wird, wie im Herbst durch viel Windenergie.
Das ist allerdings in diesem Fall nicht sehr wahrscheinlich, denn die Techniker von e.on hatten vor der Abschaltung dieser Leitung berechnet, wie viel Strom der Wind produzieren würde, und ob dadurch ein Problem entstünde. Ihre Ergebnis: Alles in Ordnung. Um tatsächlich den Stromausfall verursacht zu haben, müsste also unerwartet starker Wind geweht haben, und damit überraschend viel Strom produziert worden sein. Dafür gibt es jedoch keine Anzeichen, sagt Kurt Rohrig vom Institut für Solare Energieversorgungstechnik in Kassel. Er hat ein System entwickelt, um Wind und damit Strom aus Windanlagen zu prognostizieren.
"Wir haben gerade eben die Prognosen mit der Ist-Einspeisung verglichen - deutschlandweit - und haben festgestellt, dass es eine sehr gute Prognose war, dass heißt, die Abweichung wirklich gering waren. Dass heißt, es war nichts Unerwartetes an Wind im Netz zu verzeichnen."
Über diese Daten verfügen natürlich auch Vattenfall, RWE und die e.on Und die schließen tatsächlich Wind als Verursacher des Stromausfalls aus, so eine Sprecherin des Energieversorgers. Was genau der Grund für den Stromausfall war, werden die Techniker erst in den kommenden Tagen herausfinden.