Freitag, 19. April 2024

Archiv


Firmen kommen und gehen

Eine Studie des Münchner Ifo-Instituts lässt aufhorchen. Demnach verloren die mittelosteuropäischen Reformstaaten, die der EU beigetreten sind, in den vergangenen Jahren deutlich an Wettbewerbsfähigkeit. Die Folge: Firmenansiedlungen werden angesichts der Lohnkostenvorteile vor allem in Asien bereits wieder infrage gestellt.

Von Jan Pallokat | 23.07.2006
    Die EU-Erweiterung hat viele Unternehmen aus Westeuropa angeregt, im Osten des Kontinents zu produzieren. Manchmal wurden auch Jobs im Westen gestrichen, die im Osten neu entstanden. Doch auch für Polen, Ungarn oder die Slowakei ist diese Wanderungsbewegung keine Einbahnstraße: Die Frage, ob es dauerhaft gelingt, die Unternehmen im Land zu halten, ist nicht entschieden. Schon jetzt brechen die ersten Unternehmen auf in andere, interessantere Standorte.

    Die kleine Republik Moldau, besser bekannt als Moldawien, gehört zu den ärmsten Staaten Europas. Gelegen zwischen der Ukraine und Rumänien, hat Moldau mittelfristig wenig Aussicht, der EU beizutreten, ganz anders als Nachbar Rumänien, der vermutlich schon im nächsten Jahr EU-Mitglied sein wird.

    Mit Rumäniens EU-Beitritt rückt die EU bis an die Grenzen Moldaus. Doch wenn dieses Thema zur Sprache kommt, lehnt sich Wasile Tarlew, moldawischer Premierminister, entspannt zurück. Denn er glaubt, sein Land werde von der EU-Nachbarschaft profitieren.

    "Die praktische Lebenserfahrung zeigt, dass im Moment eines EU-Beitritts eines Landes die Wirtschaft weiterzieht und ihre Investitionen in die jeweils nächstgelegenen Länder verlagert."

    Ist das so? Gibt es einen Automatismus, der Investoren immer weiter in noch billigere Produktionsstandorte treibt? Zwingt die Globalisierung Mitarbeiter wie Firmen gleichermaßen zu einer permanenten Flexibilität, zu einem Leben im ewigen Umzug? Ist der Verlust an Arbeitsplätzen vor allem in Industrie und Gewerbe der Preis dafür, dass sich ein Land entwickelt?

    Erste Erfahrungen mit der Abwanderung von Unternehmen macht derzeit auch ein Land, dass in der EU eigentlich als Investorenparadies gilt, das zuletzt geradezu magnetisch Unternehmen vor allem aus dem Bereich Automobilindustrie anzog: die Slowakei.

    In einer Fabrikhalle des US-Kofferproduzenten Samsonite setzen slowakische Arbeiter Rollkoffer des Markenanbieters zusammen, wie sie das seit nunmehr neun Jahren schon tun. Doch bald wird ihre Routine nicht mehr gebraucht; in wenigen Wochen ist Schluss. 1997 starteten die Amerikaner in Samorin unweit der ungarischen Grenze. Das Management legte ein Bekenntnis zum Standort ab, kaufte eine zuvor staatseigene Fabrik, investierte und sanierte. Die Zahl der Beschäftigten wuchs auf zuletzt 350. In diesem Jahr aber entschied Samsonite plötzlich und ohne Vorwarnung, die Koffer zu packen und umzuziehen nach China. Karoly Domsitz, Bürgermeister der Stadt, wirkt immer noch wie vor den Kopf geschlagen. Es habe keinerlei Vorzeichen gegeben, sagt er.

    "Absolut keine. Der Blitz traf uns aus dem blauen Himmel, und der Direktor des Arbeitsamtes informierte mich, was bevorstand. Unglücklicherweise geht das Leben weiter, und die Frage ist: Was kommt nun? Auf der einen Seite ist es verständlich, wenn sie Potenzial in China sehen. Andererseits ist es sehr überraschend, weil Samsonite eigentlich keinen wirklichen Grund hat, zu gehen. Und ich verstehe noch viel weniger, dass sie gehen, weil sie erst vor zwei Jahren die gesamten Anlagen saniert haben."

    Für Bürgermeister Domsitz und seine kleine Stadt ist es ein schwerer arbeitsmarktpolitischer Schlag; gut zehn Prozent aller Beschäftigten in seinem Städtchen waren bei Samsonite beschäftigt; in kurzer Zeit 350 Arbeiter anderswo unterzubringen, sei unmöglich, klagt er. Kleiner Trost: Das boomende Bratislava ist nicht weit, der eine oder andere kommt dort sicher unter.

    Die Firma Samsonite selbst gibt sich anders als bei ihrem Einzug in die Stadt jetzt eher wortkarg. Abgesehen von mageren schriftlichen Stellungnahmen werden Interviewanfragen abgelehnt. Vor dem Werkstor gelingt es dann doch, den slowakischen Direktor zu einer kurzen Aussage zu bewegen.

    "Unsere Zulieferer sind schon vorher in den fernen Osten gegangen; das ist einer der Gründe, warum wir aufhören müssen: Wir sind nicht so flexibel hier. Wenn wir eine Bestellung bekommen etwa aus Belgien, dann müssen wir das Material in Fernost bestellen, und zwei Monate auf die Schiffe warten."

    Früher, sagt er noch, hätten sich die meisten Zulieferer in Deutschland, Frankreich und Belgien befunden. Jetzt aber produzierten all die Plastikanhänger-, Reißverschluss- oder Textilbetriebe fast ausschließlich im Fernen Osten. Der überraschende Abgang von Samsonite beherrschte die Wirtschaftsdiskussionen in der Slowakei über Wochen. Noch ist es für das Land eine neue Erfahrung, dass Unternehmen nicht nur kommen, sondern auch abwandern können.

    Das Land hat sich weltweit den Ruf eines Investorenparadieses erworben, Schwellenland-Politiker aus aller Welt besichtigten den Standort: Es bietet eine Einheitssteuer von 19 Prozent, ein lange Zeit sehr wirtschaftsfreundliches Politik-Klima, eine interessante geografische Lage im Herzen Europas und die niedrigsten Löhne in der EU hinter den baltischen Staaten.

    Gleich drei große Autohersteller haben das Land für sich entdeckt: Volkswagen bereits in den frühen 90er Jahren. Jetzt aber beginnen auch die koreanische KIA und Frankreichs Peugeot PSA damit, Autos in der Slowakei zu produzieren. Das kleine Bergland mit gut fünf Millionen Einwohnern könnte einmal eine Million Kraftfahrzeuge pro Jahr produzieren – und käme damit auf den höchsten Kfz-Ausstoß pro Kopf weltweit. Doch dürften sich die Slowaken jetzt keinesfalls in diesem Erfolg sonnen, mahnt Miroslaw Poliak von der Bratislaver Unternehmensberatung Amrop Jennewein.

    "Am Ende müssen alle Investoren damit rechnen, dass die Arbeitskosten und die Materialkosten nicht der Hauptvorteil für alle Zeiten bleiben werden. Investoren sagten mir vor zwei bis drei Jahren: 'Wir rechnen mit sieben, acht oder bis zu zehn Jahren, solange werden wir davon profitieren können. Und dann müssen wir schauen, welche anderen Vorteile für die Slowakei für weitere 10 bis 20 Jahre sprechen."

    Poliak berät die Autohersteller in Personalfragen - schon heute sind Fachkräfte knapp angesichts der großen Investitionen gerade im Autosektor. Viele Fachleute fehlen inzwischen ganz, weil alle Hersteller gleichzeitig Produktion aufbauen oder bestehende Kapazitäten erweitern und den Arbeitsmarkt leer fegen. Eine mittelfristig schwere Hypothek für den Standort, glaubt Poliak, die den Ruf der Slowakei zunichte machen könnte. Schon heute sei zu beobachten, dass Investoren beginnen, die Wachstumskerne etwa um die Hauptstadt Bratislava zu meiden und sich für andere, entlegenere Gebiete zu interessieren.

    "Die Investoren orientieren sich mehr und mehr in den Osten und Süden. Dort gibt es Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit, mehr als 20 Prozent. Aber wer sind die Arbeitslosen? Leute mit nur grundlegender Bildung, ohne Praxiserfahrung und bar jeder Sprachkenntnisse. Für die ausführenden Aufgaben gibt es da eine Menge Humankapital. Aber was ist mit den spezialisierten Positionen, mit dem mittleren Management, den höheren Positionen?"

    Und schaut nicht, wer schon die Ostslowakei begutachtet, mit mindestens einem Auge gleich weiter östlich in die angrenzende Ukraine, mit ihrem riesigen Binnenmarkt, den großen technischen Hochschulen, den langen industriellen Traditionen? Berater Poliak wiegelt ab:

    "Die Ukraine ist nett, aber noch immer kein EU-Mitglied. Das ist ja nur wenige Kilometer weiter entfernt, was soll das bringen, da herüber zu gehen? Es ist möglich, wenn man über 50 bis 100 Leute spricht, nur ein Gebäude gemietet hat und eine Produktionslinie verlegt. Das ist leicht, aber nicht für VW mit 3500 Mitarbeitern und all den Zulieferern drumherum. Das macht keinen Sinn, nur um dann 50 Prozent Arbeitskosten zu sparen. Und sie müssen an die Zukunft denken: Die Ukraine wird sich schnell entwickeln, die Kosten werden sich schnell dem slowakischen oder ungarischen Niveau nähern. Das ist nicht so interessant, aber China mit teilweise einem Zehntel der Lohnkosten Mittelosteuropas ist viel interessanter."

    Selten wird die Entscheidung für oder gegen einen Standort eindimensional, etwa ausschließlich auf Grund niedriger Lohnkosten getroffen. Rolf Jungnickel untersucht am Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut HWWI die Wanderungsbewegung der Unternehmen.

    "Insgesamt muss man sagen, dass die niedrigen Löhne nicht die einzigen Gründe, wahrscheinlich nicht einmal die wichtigsten waren, den Standort zu wechseln. Steuern und Subventionen gehören dazu, da sagen Studien: Die nimmt man eher mit. Und dann die Entscheidung, Markt oder Löhne, will man den Markt erobern oder niedrige Löhne ausnutzen?"

    Auf Standortsuche spezialisierte Firmen wie der IBM-Ableger IBM Global Business Services beschäftigen deswegen nicht nur Ökonomen und Betriebswirte, sondern Linguisten, Historiker, Politologen und andere Fachleute, um sich ein möglichst umfassendes Bild verschiedener Standorte machen zu können. Auf den Wunschlisten der Kunden sind niedrige Lohnkosten ebenfalls nur ein Aspekt unter vielen; immer mehr nach vorn schiebt sich die Verfügbarkeit geeigneter Mitarbeiter.

    Auch die politischen Rahmenbedingungen, die Nähe zu wichtigen Märkten, die Entwicklung der Immobilienmärkte oder scheinbar simple Fragen wie die Versorgung mit Wasser und Strom gehen in die Kalkulation mit ein. Genauso macht die Attraktivität der Slowakei ein ganzes Bündel an Faktoren aus. Und: Die einzelnen Faktoren sind immer relativ zu sehen. Der grassierende Fachkräftemangel in der Slowakei ist ein wichtiger Nachteil – aber er relativiert sich, weil auch Nachbarländer darunter leiden.

    Es sind vor allem die starken Firmen, die im Osten expandieren. Produktionsverlagerung zum Kostensparen ist offenbar eher in hochentwickelten, gesättigten Märkten wie dem deutschen verbreitet. Auch Janusz Teczke, Ökonomieprofessor an der Krakauer Wirtschaftsakademie, bestätigt: Viele polnische Firmen expandieren grenzüberschreitend, um noch schneller zu wachsen. Neuerdings trauten sich das auch verstärkt die weniger großen Unternehmen.

    "Das ist etwas Neues, in Polen, aber vielleicht auch in Deutschland. Mittelständische Unternehmen waren bisher nur in ihren lokalen Märkten aktiv, nur die Großen weltweit. Jetzt durchschauen aber auch die Mittelständler: Wir haben jetzt Nachbarn, Lettland, Tschechien, da können wir auch was verkaufen."

    Einen Sinneswandel beobachtet der Professor auch unter den polnischen BWL- und Ökonomiestudenten, die er betreut. Wurde etwa die russische Sprache in den 90er Jahren von den meisten gemieden, hat sich das jetzt geändert.

    "Es war mindestens zehn Jahre Pause, unsere Studenten wollten vor allem Englisch lernen als erste Sprache, dann Deutsch oder Französisch, dann Spanisch, vielleicht zwei bis drei Studenten Russisch. Jetzt: Erste immer wieder Englisch, zweite Spanisch. dritte Russisch. Die Studenten haben als Hauptfach Wirtschaftsgeografie. Sie können sehen auf der Karte: Wer ist unser Nachbar, wo kann ich Geschäfte machen?"

    Aber natürlich gibt es auch Branchen, die tatsächlich in kurzer Taktzeit kommen und gehen, für die Fabriken nur Planspiele auf Zeit und Arbeiter nur solange interessant sind, solange sie sich mit Niedrigstlöhnen begnügen. Es sind Branchen, die sehr lohnintensiv sind und bei denen die Arbeit, oft Handarbeit, eine zentrale Rolle spielt vor Technologie und Know-how. Teile der Automobilzulieferer gehören dazu, immer wieder genannt wird in diesem Zusammenhang die Kabelbaumproduktion.

    Das Paradebeispiel aber für eine solche Industrie in Wanderschaft ist die Textilindustrie, die den Kontinent von West nach Ost in den letzten Jahrzehnten geradezu durchmessen hat. Dass sogar ein Land wie Rumänien momentan im hohen Maße den Verlust von bestimmten Arbeitsplätzen verkraften muss, verdankt sie eben der Textilindustrie, die erst vor wenigen Jahren ins Land kam, und nun schon wieder weiter reist.

    Auch die deutsche Firma Steilmann lässt in mehreren übers ganze Land verteilten Fabriken nähen, schneidern und bügeln. Eine der Fabriken steht in Kraiova, im Süden des Landes. 2000 Beschäftigte arbeiten hier auf mehreren Etagen, und wie eisern hier gespart wird, verrät der Umgang mit dem Aufzug: Der läuft pro Tag nur zwei Stunden, um Geld zu sparen. Zeitverträge von einem Jahr sind hier die Regel, berichtet die örtliche Chefin Julia Danisor die stolz von den hohen Qualitätsanforderungen berichtet, und dass sie sie stets einhalten würde. Doch wie lange es ihr Werk aller Sparanstrengungen zum Trotz noch geben wird, weiß auch sie nicht.

    "Das ist nicht nur von unserer Seite. Von uns aus können wir noch arbeiten 20 Jahre. Wir sind gut organisiert. Wir haben wenig Leute unproduktiv. Wir haben viele Leute, die können Bügeln, Nähen, Schneiden. Wir haben wenig Leute die machen Papier, die Buchhaltung."

    Noch arbeiten knapp 250.000 Rumänen in der Textilindustrie; doch allein im letzten Jahr gingen 50.000 Jobs verloren, vor allem nach Asien. Im Gewerkschaftsbund Cartel ALFA in Bukarest hat man die Textilindustrie ohnehin schon abgeschrieben: Andere Branchen, etwa die Metallindustrie, seien wichtiger, sagt Gewerkschaftschef Petru Dandea. Im Bereich Textil kümmere sich der Verband vor allem um Umschulungen und Weiterqualifizierung derer, die ihren Job verloren. Der Aufbau gewerkschaftlicher Strukturen dagegen wird kaum noch verfolgt. Dandea:

    "Steilmann geht so vor, wie alle anderen Firmen im Sektor auch vorgehen: Höchster Profit in kürzester Zeit, also achten sie nicht auf Arbeitsbedingungen, auch nicht auf die Beziehungen zu den Gewerkschaften, denn sie wissen ohnehin: In einigen Jahren gehe ich eh. Sie haben kein Interesse, ein gutes Image zu bekommen."

    Mit dem EU-Beitritt, mit dem Mindeststandards auch in der Arbeitswelt verbindlicher werden, dürfte sich der Exodus der rumänischen Textilindustrie also noch verstärken. Rolf Jungnickel vom Hamburger Wirtschaftsinstitut HWWI sieht darin keinen Anlass zur Sorge: Wenn andere Länder auf dem Gebiet einfacher, besonders schlecht bezahlter Tätigkeiten besser abschneiden, sei es im Rahmen der internationalen Arbeitsteilung nur richtig, wenn diese Länder diese Aufgaben dann auch übernähmen. Rumänien könne sich dann auf andere Bereiche konzentrieren, wo es selbst besser abschneide. Der Experte warnt davor, einzelne Berichte über die Abwanderung von Unternehmen aus Mittelosteuropa überzubewerten.

    Doch möglicherweise handelt es sich bei den ersten Abwanderungen um den Beginn einer Welle, wie sie Deutschland erlebte. Eine Studie des Münchner Ifo-Instituts ließ unlängst aufhorchen. Demnach verloren die mittelosteuropäischen Reformstaaten, die der EU beigetreten sind, in den letzten Jahren deutlich an Wettbewerbsfähigkeit. Vor allem im verarbeitenden Gewerbe, und hier vor allem im Bereich einfacher Produktionsverfahren, hielt die Produktivität nicht Schritt mit dem schnellen Lohnwachstum.
    Andererseits: Die Investitionen in die Länder weiter östlich laufen schon; von Verdrängung aber ist nichts zu spüren. Experte Jungnickel:

    "Denn wenn eine Fabrik steht, steht sie erst einmal, das sind versunkene Kosten. Bevor man die in Kauf nimmt, müssen schon große Standortunterschiede auftauchen. Stattdessen kann man in den Fabriken in die Effizienz investieren, und die Sache aufnorden, um wieder wettbewerbsfähig zu werden."

    In vielen Staaten wird über einen bei allen Wirtschaftsreformen vielfach vernachlässigten Bereich stärker nachgedacht, über Reformen im Bildungssektor. Denn grassierender Fachkräftemangel wie in der Slowakei könnte sich schon bald zu einer gefährlichen Investitionsbremse entwickeln. Und die feindliche Stimmung gegenüber Auslandsinvestoren, wie sie in Polen die Gebrüder Kaczynski und ihre Partei "Recht und Gerechtigkeit" verbreiten, mag kurzfristig keine Fluchtbewegung auslösen, aber langfristig schadet sie dem Investitionsstandort Polen gewiss.

    Schon jetzt sprechen in einer Umfrage der deutschen Außenhandelskammern nur noch rund zwei Drittel der deutschen Investoren in Polen davon, die Entscheidung, ins Land zu gehen, sei eine gute Entscheidung gewesen - weit weniger als in anderen Ländern des Ostens. Aber auch Ungarn, Tschechien oder die Slowakei werden einige Stellschrauben betätigen müssen, Bürokratie entstauben und das Steuersystem optimieren, das Bildungswesen verbessern müssen, damit es in einigen Jahren, wenn die Löhne weiter gestiegen sind, nicht doch zu einer massenhaften Abwanderung von Investoren kommt.

    Denn in einem sind sich die Experten einig: Der weltweite Wettbewerbsdruck führt heute dazu, dass die Unternehmen schneller als früher daran denken, in andere Standorte zu gehen – oder auch wieder in die alte Heimat zurückzukehren. Das gilt für polnische Unternehmen ebenso wie für rumänische oder deutsche.