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Fischfang in den Niederlanden
Matjes, Masten & Matrosen

Heringe und Schollen, Seezungen, Krabben, Makrelen und bis vor 150 Jahren auch Wale: Seit Menschengedenken fahren die niederländischen Fischer hinaus auf die Nordsee, den Atlantik oder das Polarmeer. Die Niederlande gehören zu den ältesten Fischfangnationen Europas. Allerdings sind die Zeiten der kleinen Fischerboote vorbei.

Von Kerstin Schweighöfer | 07.03.2015
    Fischfangschiffe im Hafen von Texel, Niederlande
    Fischfangschiffe im Hafen von Texel, Niederlande (imago / blickwinkel)
    Die Eigner haben aufgegeben, die Kutter sind eingemottet. Die Fangmenge ist nach wie vor hoch: Denn übriggeblieben ist eine ultramoderne Flotte aus wenigen, aber großen und äußerst effizienten Schiffen. Sie beherrschen, schwimmenden Fischfabriken gleich, den Handel. In der Nordsee werden gut 60 Prozent der Schollen und 85 Prozent der Seezungen von niederländischen Fischern gefangen. Sobald die eigene Quote erreicht ist, fangen sie unter deutscher oder britischer Flagge.
    Auf dem Speiseplan der Niederländer steht jedoch selten Fisch: Der holländische Fischkonsum gehört zu den niedrigsten Europas. Der eigene Fisch wird exportiert; was auf die heimischen Teller kommt, ist Importware aus Asien oder Afrika. Der Fisch von dort ist nicht nur billiger als der aus der Nordsee - er liegt auch pfannenfertig portioniert und entgrätet in den Kühlfächern der Supermärkte.
    Produktion: DLF 2013