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Fliegendes Reptil

Hoch über den Nachthimmel fliegt zurzeit ein Reptil. Zwischen den leicht erkennbaren Sternbildern Schwan und Himmels-W bilden blasse Sterne eine Zickzacklinie. Nach Einbruch der Dunkelheit sehen Sie diese Eidechse über dem Nordosthorizont. Gegen Mitternacht ist sie bereits hoch in den Himmel geflogen.

Von Damond Benningfield |
    Johannes Hevelius führte das Sternbild Eidechse, lateinisch Lacerta, ein, um eine Lücke zwischen großen Sternbildern zu füllen - zwischen Cepheus, Schwan, Pegasus, Andromeda und der Cassiopeia.

    Einige tausend Jahre zuvor hatten bereits die Chinesen in den Eidechsensternen ein fliegendes Reptil gesehen. Zu ihrem Sternbild gehörte allerdings auch ein Teil des heutigen Schwans.

    Um die Eidechse zu finden, müssen Sie einen dunklen Himmel haben. Keiner ihrer Sterne ist heller als die vierte Größenklasse. Der hellste Stern Alpha Lacertae funkelt unterhalb des zweithellsten Sterns Beta Lacertae im nördlichen Teil des Sternbilds. Alpha Lacertae ist ein weißer Stern mit einem Abstand von 100 Lichtjahren zur Erde. Seine Farbe verrät, dass seine Oberfläche erheblich heißer als die der Sonne ist. Beta Lacertae ist ein gelber Sternriese mit einer wesentlich kühleren Oberfläche als die Sonne. Da 170 Lichtjahre zwischen uns liegen, wirkt er recht blass.

    Suchen Sie die Eidechse zwischen Schwan und Himmels-W. Der Mond geht erst gegen Mitternacht auf. Deshalb sind die Stunden vor Mitternacht am besten, um das blasse Sternbild zu finden.