Donnerstag, 28. März 2024

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Forum neuer Musik "Echoes of ‘68"
Musik oder Theater?

Der Posaunist liest Zeitung, der Pianist schiebt den Flügel über die Bühne. Laptops auf dem Notenpult beleuchten die Gesichter der Musiker und die Multimediakünstlerin Julia Mihály projiziert Körperscans auf eine Leinwand. Bei allen Aktionen steht die Frage im Raum: Ist das Musik oder ist es Theater?

Am Mikrofon: Hanno Ehrler | 03.06.2018
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    Finalszene aus Julia Mihálys Uraufführung "Grand Hotel Establishment" (T. Kujawinski)
    In den 1960er Jahren war Fluxus der beste Ausdruck davon: "Fluxus" kommt von Fließen, und tatsächlich zerflossen damals bei dieser Kunst die Grenzen zwischen Bild, Musik und Theater. Gleichzeitig fand ganz Ähnliches auch auf der politischen Bühne statt. Die 68er-Bewegung stellte alles Bestehende radikal in Frage. In Kunst wie in Politik ging es um das Abschütteln veralteter Normen.
    Nach wie vor fragen viele Komponistinnen und Komponisten, was ein Konzert eigentlich ist. Bei Elena Mendoza switchen die Instrumentalisten des Ensembles ascolta zwischen Musik- und Theaterspiel hin und her. Hans-Joachim Hespos inszeniert Bühnenrituale wie etwa das Umbauen zwischen zwei Stücken. Lea Letzel kombiniert Klang mit Video und Computerprogrammen und Julia Mihály dekonstruiert politische Texte der 68er-Bewegung und fragt, was diese uns heute noch zu sagen haben.
    Elena Mendoza
    Fragmentos de teatro imaginario
    Lea Letzel
    Lines, Construction (UA)
    Hans-Georg Hespos
    PSI
    Ensemble ascolta
    Julia Mihály
    Grand Hotel Establisment (UA)
    Julia Mihály (Komposition, Stimme, Live-Elektronik)
    Diese Sendung finden Sie nach Ausstrahlung 30 Tage lang in unserer Mediathek.