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Frankfurter Buchmesse 2018
Das lohnenswerte Wagnis des Gastlandauftritts

Anlässlich der Frankfurter Buchmesse wurden ungefähr 150 Bücher aus dem Georgischen ins Deutsche übersetzt. Das und die Qualität in der dies geschah sei eine erstaunliche Leistung, sagte Suhrkamp-Lektorin Katharina Raabe im Gespräch auf der DLF-Buchmessenbühne.

Katharina Raabe im Gespräch mit Maja Ellmenreich | 10.10.2018
    Suhrkamp-Lektorin Katharina Raabe im Gespräch
    Suhrkamp-Lektorin Katharina Raabe im Gespräch (Deutschlandradio / David Kohlruss)
    Die Suhrkamp-Lektorin Katharina Raabe betreut die osteuropäische Literatur in ihrem Verlag und zeigte sich im Gespräch erstaunt darüber, welche Vielfalt und Qualität bei den vielen Übersetzungen ins Deutsche aus dem Georgischen anlässlich der Frankfurter Buchmesse hervorgegangen ist.
    "Ich weiß, wie unendlich schwierig es ist, mit einer Sprache zu arbeiten, die – glaube ich – keiner meiner Kollegen beherrscht, in den Verlagslektoraten. Mit jungen oder unerfahrenen, sehr engagierten Übersetzern zu arbeiten, denen man enorm viel abverlangen muss. Dann noch die Verlagsleitung davon zu überzeugen, dass man diese Bücher machen muss – und ich finde, der Gastlandauftritt hat dieses Wagnis aufs schönste als etwas bestätigt, was sich gelohnt hat."
    Weiter verweist Raabe aber auch darauf, dass Georgien ein Land ist, das in der Tourismus-Branche boomt. Die Autorinnen und Autoren mit denen sie es sonst zu tun hat, hätten es sehr viel leichter, wenn ihre ausländischen Leser mehr Lust hätten, in ihre Länder zu fahren.
    "Wer einmal in Ostpolen war oder in Albanien oder in Nordserbien, der wird sicher neugierig werden auf ein Buch eines der Autoren, die dort arbeiten. Ohne diesen Reisehintergrund, ohne dass man dem Land eine solche Aura gibt, wie jetzt Georgien, ist das sehr viel schwieriger."