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Frankreich
Ehemalige Profireiterin klagt sexuellen Missbrauch an

Sie sei "Beute und Opfer" gewesen: Mit diesen Worten wandte sich Amelie Queguiner via Facebook an die Öffentlichkeit. Die ehemalige französische Profireiterin erklärte, als Jugendliche und junge Frau von ihrem Trainer und zwei weiteren Personen sexuell missbraucht worden zu sein.

Von Jürgen König | 14.02.2020
Schattenwurf von Reiter mit Pferd.
Vom Reittrainer missbraucht: Die frühere Profireiterin Amelie Queguiner hat sich mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit gewendet. (imago sportfotodienst)
Es waren die Ende Januar bekanntgewordenen Berichte über sexuellen Missbrauch im französischen Eiskunstlauf, die Amelie Queguiner den Mut gaben, sich nun ihrerseits an die Öffentlichkeit zu wenden. In einem Brief an den französischen Reiterverband, FFE, erklärte die frühere Profireiterin, in den 80er-Jahren als Jugendliche von ihrem "Trainer und zwei weiteren Personen sexuell missbraucht" worden zu sein.
Mit Bezug auf den Trainer, der zugleich ihr Stiefvater war, schreibt Amelie Queguiner: "Ich stand ihm zur Verfügung, war ihm ausgeliefert, mehrmals in der Woche. Es geschah immer heimlich, fünf Minuten hinter einer Tür, immer mit Gewalt. Es war eine Qual. Es dauerte, bis ich 24 war."
Auf Facebook wandte sich Amelie Queguiner direkt an Verbandspräsident Serge Lecomte: "Beute und Opfer" sei sie gewesen. Schon 2018 hatte Amelie Queguiner ihren früheren Trainer verklagt, nun erhob sie Anklage auch gegen die beiden anderen Männer. Reaktionen auf die Äußerungen von Amelie Queguiner liegen noch nicht vor.