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Frauensport
"Es braucht eine Vielzahl an Maßnahmen"

Warum tut sich der Frauensport beim Publikum so schwer? Alles, was vom Männersport abweiche, müsse bei Zuschauern erst Mal seinen Wert beweisen, so die Sportwissenschaftlerin Gertrud Pfister. Einfach zu verändern sei diese Kultur nicht.

Gertrud Pfister im Gespräch mit Marina Schweizer | 23.12.2017
    Die deutsche Biathlon-Staffel mit (v.l.) Vanessa Hinz, Franziska Hildebrand, Maren Hammerschmidt and Laura Dahlmeier nach dem Weltcupsieg in Hochfilzen am 10.12.2017.
    Die deutsche Biathlon-Staffel mit (v.l.) Vanessa Hinz, Franziska Hildebrand, Maren Hammerschmidt and Laura Dahlmeier nach dem Weltcupsieg in Hochfilzen (dpa / AP / Kerstin Joensson)
    "Die Fersehzuschauer und Zuschauerinnen sind an den Männersport gewöhnt. Sie wurden schon als Kinder - und immer noch - vor dem Ferseher oder bei Live-Ereignissen mit der Art und Weise, wie Männer Sport treiben oder spielen konfrontiert und für sie ist das der Standard", meint Gertrud Pfister. Alles was davon abweiche, müsse erst Mal seinen Wert beweisen.
    Viele Verbände würden auf Mädchenförderung setzen. So würde auch der Deutsche Fußball Bund viel Geld investieren und um Frauen werben. "Ob das jetzt genug ist und ob das jetzt die einzige Möglichkeit ist, um Mädchen zu geweinnen, daran kann man natürlich zweifeln."
    Auf Gleichheit setzen
    Der Mehrzahl der Frauen suche sich eher männliche Sportler als Vorbilder. "Frauen sind nicht dazu erzogen, dass sie Frauenfußball- oder Frauenandballspiele oder Tennispiele in der selben Weise schätzen, wie die sportlichen Aktivitäten der Männer", so Pfister.
    Um den Frauensport voran zubringen, "braucht es eine Vielzahl an Maßnahmen": Schon im Schulsport müsse es gleiche Angebote für Mädchen und Jungen geben, die Frauensportvereine müssten gefördert werden und bei den oylpischen Delegationen müsse auf Gleichheit gesetzt werden, so die Sportwissenschaftlerin im Deutschlandfunk.