Donnerstag, 18. April 2024

Archiv

"Fühlen Sie sich manchmal ausgebrannt und leer?"
Eine Groteske unserer Gegenwart

"Fühlen Sie sich manchmal ausgebrannt und leer?" ist eine witzige Komödie, die weder betont intellektuell sein will noch in den Klamauk abgleitet, findet Dlf-Filmkritiker Rüdiger Suchsland. Alles dreht sich um Luisa, eine Paartherapeutin, die Hilfe selbst dringend nötig hat.

Rüdiger Suchsland im Gespräch mit Henning Hübert | 08.03.2018
    Filmszene aus dem Film "Fühlen Sie sich manchmal ausgebrannt?" Leopold (Benno Fürmann), Luisa (Lina Beckmann), in einer Disco tanzend
    Filmszene "Fühlen Sie sich manchmal ausgebrannt und leer?" (COIN FILM / Svenja von Schultzendorff)
    Als Luisa kurz vor einem Burnout steht, begegnet sie eines Morgens sich selbst: Ann sieht genauso aus wie Luisa, ist aber eine Art kindlich-kindische Abspaltung der Protagonistin. Anfangs freut sich die Psychotherapeutin, gespielt von Lina Beckmann, über die Verdoppelung, doch schnell entwickelt Ann Eigensinn und bringt das Leben von Luisa gehörig durcheinander.
    Originelle Beziehungskomödie
    Der Berliner Filmemacherin Lola Randl gelingt in ihrem dritten Spielfilm eine Groteske unserer Gegenwart, so Dlf-Filmkritiker Rüdiger Suchsland: Dauerstress und Lebenslügen werden karikiert. Eine originelle Beziehungskomödie, die mit Lina Beckmann und Charly Hübner herausragend besetzt ist.
    Die Chemie stimmt
    Dass die beiden Schauspieler auch jenseits der Leinwand ein Paar sind, merkt man, so Suchsland, an kleinen Gesten. "Das Geheimnis des Leinwandschauspiels ist ja nicht, dass die Schauspieler aktiv spielen, sondern dass sie offen sind und etwas zulassen. Das spürt der Zuschauer. Er merkt, ob Figuren auf der Leinwand nur so tun, als würden sie sich verstehen oder ob sie sich wirklich verstehen." Zwischen Beckmann und Hübner stimmt die Chemie.