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Ajax-Trainer Bosz wird Tuchel-Nachfolger in Dortmund

Nur eine Woche nach der Trennung von Thomas Tuchel hat Borussia Dortmund am Dienstag einen neuen Trainer präsentiert: Der 53-jährige niederländische Coach von Ajax Amsterdam, Peter Bosz, wird ab Sommer die Schwarz-Gelben trainieren. Passt er zum BVB?

Von Matthias Friebe | 06.06.2017
    Fußball Europa League Viertelfinale FC Schalke 04 - Ajax Amsterdam am 20.04.2017 in der Veltins Arena in Gelsenkirchen Peter Bosz
    Peter Bosz, Trainer von Ajax Amsterdam, soll Nachfolger von Thomas Tuchel werden (picture alliance / dpa / Revierfoto)
    Bis zu fünf Millionen Euro Ablösesumme muss Dortmund nach Amsterdam überweisen. Das liegt zum einen daran, dass Peter Bosz noch einen Vertrag bis 2019 hat in Amsterdam. Die Summe begründet sich aber auch durch den sportlichen Erfolg, den Bosz mit Ajax Amsterdam in der zu Ende gegangenen Saison feiern konnte. Zum ersten Mal seit über 20 Jahren ist der Club in ein europäisches Finale eingezogen. Das Endspiel der Europa League verlor man zwar gegen Manchester United mit 0:2, das Erreichen des Endspiels in Stockholm kann aber allein schon als bemerkenswerte Leistung bewertet werden.
    Der 53-jährige Bosz hatte Amsterdam erst zu Beginn dieser Saison übernommen, zuvor war er Trainer unter anderem in Arnheim und Almelo. Zum Ende seiner aktiven Zeit als Spieler lief er, der auch fließend deutsch spricht, für eine halbe Saison im Trikot von Hansa Rostock auf. Taktisch steht Bosz für ein starkes Offensivspiel und Gegenpressing. Armin Younes, deutscher Nationalspieler in Diensten von Ajax Amsterdam attestiert ihm eine "deutsche Mentalität". Gegenüber dem Fußballportal Sportbuzzer sagte er: "Wir wissen, dass wir die Spiele nur gewinnen, wenn wir unseren Fußball spielen. Mit Spaß und Frechheit. Harte Bälle in den Fuß, sauberes Passspiel, Zutrauen, Spaß haben. Wir sollen Chancen erspielen und ein Angriffsspiel aufziehen."
    Bosz kann Talente weiterentwickeln
    Ob und wie Bosz damit nach Dortmund passt, wird die spannende Frage der ersten Monate seiner Amtszeit. In Amsterdam hat sich Bosz den Ruf erarbeitet, junge Talente gut weiter zu entwickeln. Nicht weniger als zwölf Spieler aus der eigenen Jugend standen in seinem Kader in Amsterdam. Auch der BVB verfügt über einen sehr jungen Kader.
    Nach den internen Querelen zwischen BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Thomas Tuchel werden viele Beobachter auch sehr genau das Verhältnis zwischen Trainer und Vereinsführung beobachten. Nicht zuletzt deshalb, weil auch über Probleme im Binnenverhältnis zwischen Bosz und Ajax Amsterdam gesprochen wird. Die Zeitung "De Telegraaf" hatte berichtet, es sei zum Zerwürfnis gekommen, weil Bosz sich von der Vereinsführung nicht ausreichend unterstützt fühlte bei Streitigkeiten im Trainerteam.

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