Fußball in ChemnitzErstes Heimspiel nach Ausschreitungen
Man habe die Sicherheit jederzeit unter Kontrolle gehabt, sagte Insolvenzverwalter Klaus Siemon im Dlf. Grund zur Sorge vor dem Regionalligaspiel des Chemnitzer FC (CFC) gegen den Berliner Atletic Club gab es dennoch: An den rechtsextremen Ausschreitungen in der Stadt sollen auch Chemnitz-Fans beteiligt gewesen sein.
- Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer von der CDU (Mitte) auf der FC-Chemnitz-Tribüne neben dem Insolvenzverwalter Klaus Siemon. (Imago)
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Der Sportchef des Berliner Atletic Club, Öztürk, hatte vor dem Spiel gesagt: "Ein mulmiges Gefühl hat man immer, wenn man in Ostdeutschland spielt." Siemon findet diese Einstellung übertrieben. Er hat als Insolvenzverwalter momentan das Sagen beim Chemnitzer FC. "Ich arbeite seit 26 Jahren in Chemnitz und wir haben viele Mitarbeiter in mehreren Bundesländern. Die Chemnitzer sind mit die besten", so Siemon. "Ich habe kein mulmiges Gefühl, wenn ich in Chemnitz bin."
Die Woche vor dem Spiel sei angespannt gewesen. Man habe sich akribisch vorbereitet und 170 Sicherheitskräfte für das Spiel aufgeboten. "Wir haben natürlich versucht, im Sicherheitsbereich alles zu tun, um jegliche denkbaren Dinge auszuschließen und ich glaube, das Ergebnis ist auch gut. Es war ein sehr schönes und faires Fußballspiel."
"Wir wollen an der Lösung mitarbeiten"
Siemon findet, dass "gesellschaftliche Probleme in Chemnitz sichtbar" wurden. Sie seien die Ursache für die rechtsextremen Ausschreitungen in der Stadt. Dafür könne man nicht den Fußball verantwortlich machen. "Wir sind aber gerne bereit, bei den gesellschaftspolitischen Problemen ein Stück weit mitzuhelfen, dass wir die zu einer Lösung bringen", so Siemon.
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