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"Vereine müssen eigene Sicherheitsstrukturen aufbauen"

Nordrhein-Westfalen will die Polizeieinsätze bei einigen Bundesligaspielen reduzieren. Jürgen Roters unterstützt diese Pläne. "Es geht darum, die Vereine stärker in die Verantwortung zu nehmen", sagte der Kölner Oberbürgermeister im Deutschlandfunk.

Jürgen Roters im Gespräch mit Bastian Rudde | 09.08.2014
    Wenn Jürgen Roters (SPD) zu einem Bundesligaspiel ins Stadion geht, sei es ihm lieber, "wenn die Ordner des Vereins für Sicherheit und Ordnung sorgen und nicht die Polizei." Der Kölner Oberbürgermeister und ehemalige Polizeipräsident unterstützte in der Sendung Sport am Samstag ausdrücklich den Vorschlag seines Parteifreundes Ralf Jäger, der als nordrhein-westfälischer Innenminister die Kosten für Polizeieinsätze bei Bundesligaspielen reduzieren will.
    Die Vereine in die Pflicht nehmen
    Es gebe Handlungsbedarf in dieser Frage, sagte Jürgen Roters weiter, da die Kosten für Polizeieinsätze für die erste, zweite und dritte Liga in den letzten Jahren stark gestiegen seien. Das dürfe so nicht weiter hingenommen werden - auch weil die Beamten an anderer Stelle fehlten. Der SPD-Politiker sieht stattdessen die Bundesliga-Vereine in der Verantwortung, stärker als in der Vergangenheit für Sicherheit in den Stadien zu sorgen: "Die Vereine sind die Verursacher von Risiken und Gefährdungen und müssen in die Pflicht genommen werden."
    Ordner statt Polizeibeamte
    Vom Bremer Modell, die DFL an den Kosten für Polizeieinsätze zu beteiligen, hält Jürgen Roters dagegen nicht allzu viel. Ihm gehe es vor allem darum, die Polizeipräsenz bei Bundesligaspielen dauerhaft zu reduzieren und die Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung in den Stadien stattdessen auf die Schultern der Vereine zu übertragen.