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Fußball-WM
Aufstockung auf 48 Mannschaften beschlossen

Ab 2026 treten 48 Mannschaften zur Endrunde der Fußball-Weltmeisterschaft an. Das beschloss das FIFA-Council wie erwartet in Zürich. Die Vergrößerung des Teilnehmerfelds hat auch einen Wechsel des Turniermodus zur Folge. Künftig hat eine WM 80 statt 64 Spiele.

Von Matthias Friebe | 10.01.2017
    Seit der Fußball-WM 1998 in Frankreich spielen die besten 32 Mannschaften den neuen Weltmeister aus. Das einstudierte System aus acht Vierergruppen in der Vorrunde wird mit der WM 2022 in Katar beendet. Das neue System: 16 Dreiergruppen mit einer Zwischenrunde vor dem Achtelfinale.
    Das heißt, ab 2026 wird es in der Vorrunde in den Gruppen A bis P zu jeweils drei Partien kommen. Ob dabei, wie von Gianni Infantino vorgeschlagen, das Unentschieden abgeschafft wird, soll zu späterer Zeit bekannt gegeben werden. Wenn es nach dem FIFA-Präsidenten geht, soll bei einem Remis nach 90 Minuten direkt das Elfmeterschießen folgen, auch in der Vorrunde. Aus den Gruppen qualifizieren sich dann jeweils die ersten beiden für die Zwischenrunde, nur die Gruppen-Dritten müssen die Heimreise antreten.
    Damit hat der FIFA-Rat für das humanste der vier Konzepte gestimmt, was die Belastung der Teams angeht. Für die Finalisten entsteht keine Mehrbelastung, denn wie im aktuellen Modus ist das WM-Finale das siebte Spiel für die Finalisten: Durch die Verschlankung der Gruppen auf drei Mannschaften bleibt es auch wie bisher bei 48 Spielen in der Vorrunde. Einzig und allein die Zwischenrunde bedeutet 16 neue Spiele.
    Spannendste Frage noch ungeklärt
    Mehr Spiele und mehr Teilnehmer sind auch gleichbedeutend mit mehr Umsatz für den Weltfußballverband, dessen Haupteinnahmequelle die Weltmeisterschaft alle vier Jahre ist. Spannendste Frage wird sein, wie sich das Teilnehmerfeld gestaltet. Ein Großteil der neuen Teilnehmer soll aus Asien und Afrika kommen.
    Eine WM mit 48 Mannschaften führt auch zu neuen, größeren Herausforderungen für die ausrichtenden Länder. Logistik, Unterkünfte und Trainingsmöglichkeiten für so viele Mannschaften können nicht viele Länder zur Verfügung stellen. Den Kandidaten für die Turniere 2026 und 2030, China und USA, ist das aber zuzutrauen. Bei der FIFA denkt man deshalb auch darüber nach, künftig gemeinsame Bewerbungen mehrerer Länder zuzulassen.
    Kritik gab es vor allem aus den großen europäischen Verbänden. Auch der DFB war gegen die Aufstockung der WM. DFB-Präsident Grindel kritisierte unter anderem die "Hektik", weil viele Fragen noch nicht geklärt seien. Die Kontinentalquoten für das Teilnehmerfeld und das konkrete Turnierformat hätte er lieber im Vorfeld der Entscheidung besprochen, so Grindel. Die WM 2026, für die die Erweiterung erstmals gilt, wird voraussichtlich in drei Jahren vergeben.