Dienstag, 06. Juni 2023

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Gaming Culture
Künstlerische Welten der Ludomusikologie

Super Mario hat mittels 8-Bits-Sound den Minimal Techno geprägt. Lara Croft hat feministische Pionierarbeit geleistet und mit Zelda wurden erstmals virtuelle Welten erschlossen. Alle waren Vorreiter einer medienästhetischen Ordnung, die Wirklichkeit und Virtualität nicht mehr unterscheidet.

Von Anna Schürmer | 01.05.2021

    Ein Mann ist von hinten zu sehen, wie er auf einen Sessel sitzt, eine VR-Brille samt Antenne auf dem Kopf trägt und ein auffallend rotes Oberteil. Neben ihm auf dem Boden steht ein Akkordeon.
    Alexander Schuberts "Real Live Computer Game" eröffnet neue Spiel-Räume und isoliert seine Spieler (Gerhard Kuehne)
    "Ludomusikologie" ist eine junge, zwischen Musik- und Medienwissenschaft angesiedelte Disziplin, die sich mit den spielerischen Komponenten von Sound und der musikalischen Ebene von Games beschäftigt.

    Spieltrieb schafft neue Wirklichkeiten

    Insbesondere die "Generation+/-1980" nutzt die Gaming-Kultur als künstlerisches Tool: Diese mit Musikfernsehen und Computerspielen aufgewachsene Generation kundschaftet in bester Avantgarde-Manier neues, immersives Terrain aus und öffnet mit einer gehörigen Portion Spieltrieb audiovisuell animierte und interaktiv modellierte Möglichkeitsräume.
    Autorin Anna Schürmer lässt entsprechend "verspielte" Komponist:innen zu Wort kommen: Zum Beispiel Julia Mihály, Alexander Schubert und Johannes Kreidler - sowie die Ludomusikologen Melanie Fritsch und Julian Kämper. Im Mittelpunkt ihrer Sendung stehen die Forschungen von Marco Ciciliani.