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Gefährliche Blutvergiftung

Die Sepsis, oft auch Blutvergiftung genannt - ist die aggressivste Form einer Infektion. Verursacht wird sie von Bakterien und deren Giften. In der Folge kann es zu einem Versagen - erst der Nieren und dann von weiteren Organen kommen. Die Sepsis ist nach wie vor die häufigste Todesursache auf deutschen Intensivstationen.

Martin Winkelheide | 09.09.2003
    Das soll sich ändern. Auf einer Fachtagung in Weimar hat sich die Deutsche Sepsis-Gesellschaft dieses ehrgeiziges Ziel gesetzt, sagt Prof. Konrad Reinhart, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin der Universität Jena.

    Gefährlich seien dabei nicht allein die Bakterien, die zu der Sepsis führen. Gefährlich ist auch die Reaktion des Körpers. Des Immunsystems, das die Bakterien bekämpft. Eine erfolgreiche Sepsistherapie, so Prof. Konrad Reinhart, Präsident der Deutschen Sepsis-Gesellschaft, darf daher nie nur die Bakterien bekämpfen.

    Neue Studien, so Reinhart, hätten gezeigt, dass es wichtig sei, auf Intensivstationen den Blutzuckerspiegel von Patienten zu kontrollieren und genau einzustellen. Häufig könne so schon dem Entstehen einer Sepsis vorgebeugt werden.

    Den Kreislauf stabilisieren, die Sauerstoffzufuhr in allen Organen sicherstellen - das seien weitere wichtige Maßnahmen. Der Wirkstoff Hydrokortison könne dabei helfen, kreislaufanregende Medikamente sparsamer einzusetzen. Zudem habe ein neuer Wirkstoff, so genanntes aktiviertes Protein C, in Studien erfolgreich dem Entstehen von Blut-Gerinseln vorbeugen können. Jede Maßnahme für sich könne schon die Sterblichkeit der Patienten deutlich senken.

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