"Besonders hohe Wellen kommen aus Einzeleffekten zustande, zum Beispiel der Überlagerung von Strömungen und zusätzlich einem besonders heftigen Sturm", erklärt Professor Günther Clauss vom Fachgebiet Meerestechnik der TU-Berlin. Auch wenn sich zwei verschiedene Wellenfronten oder zwei Wellen mit unterschiedlicher Lauflänge überlagern, können extrem hohe Wellen entstehen. Die TU-Mathematiker rechnen die von Bohrinseln und Satelliten gemessenen Werte der großen Wellen um, damit die Modellschiffe in ihrem Strömungskanal auf vergleichbare Bedingungen treffen. Doch eine einfache Addition der Wellenhöhen bringt noch keine Riesenwelle zustande. "Wir können an dieser Stelle nicht mehr einzelne Komponenten addieren, das geht mathematisch leider nicht", erklärt Technomathematikerin Janou Henning. So ist bis jetzt nur annähernd erforscht, welche dynamischen Vorgänge unter Wasser geschehen müssen, die auch noch beispielsweise vom Salzgehalt von den Strömungen und Temperaturen der verschieden gelagerten Wasserschichten abhängen, um einem Schiff gefährlich zu werden. So können die Wellen unter bestimmten Bedingungen die Resonanzfrequenz des Schiffes anregen, so dass das Fahrzeug zu sehr starken Rollbewegungen veranlasst wird. Das Forschungsziel heißt Sicherheit auf See als Kombination aus Frühwarnung und besserer konstruktiver Vorsorge beim Schiff.
[Quelle: Wolfgang Noelke]
[Quelle: Wolfgang Noelke]