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"Geheime Ermittlungen spielen eine entscheidende Rolle"

Auf einer Konferenz in London betonen führende Nationale Anti-Doping-Agenturen die Wichtigkeit unabhängig von Politik und Sport arbeiten zu können und stellen neue Methoden im Kampf gegen Doping vor.

Von Robert Kempe | 17.03.2011
    Travis Tygart, Chef der weltweit größten Nationalen Anti-Doping Agentur, der USADA in den USA, verwies auf der Londoner Konferenz darauf, dass die Anti-Doping Agenturen in jedem Land so unabhängig wie möglich von Politik und Sportverbänden aufgestellt sein müssten, um glaubwürdig zu sein. USADA-Chef Travis Tygart:

    "Man darf nicht naiv sein, zu glauben, dass es keine Gefahr gibt. Deswegen wird die USADA nicht von Politik oder dem Sport bestimmt. Wir werden von der Politik als unabhängige Agentur anerkannt, mit eigener Führung und unabhängiger Finanzierung. Das ist wichtig damit die Athleten dem System vertrauen."

    Auf der Konferenz in der Olympiastadt 2012 wurde außerdem deutlich, dass sich der Kampf gegen Doping bei weitem nicht mehr allein auf Kontrollen sowie die Analyse von Urin und Blut stützen kann. Vertreter mehrerer Nationaler Antidoping Agenturen hoben hervor, dass man jetzt vielmehr auch auf andere Methoden setzen müsse. Etwa Zusammenarbeit mit Grenzschutzbehörden, Einbeziehen geheimer Informanten und Kooperation mit Ermittlern der Polizei. Aurora Andruska Chefin der Australischen Anti-Doping-Agentur ASADA:

    "Geheime Ermittlungen spielen bei der ASADA eine entscheidende Rolle. Das ist auch unsere Stärke, die wir mit der Zeit weiter ausbauen werden. Wenn wir auf die Statistik der Jahre 2009/2010 schauen, dann sehen wir, das 30 Prozent der Athleten nicht etwa durch einen positiven Test überführt wurden, sondern mittels anderweitiger Ermittlungen."

    Im Vorfeld der Olympischen Spiele 2012 will auch die Britische Antidoping Agentur UK-Antidoping verstärkt Grenzkontrollen durchführen.