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Gelbwesten-Proteste in Frankreich
Spielabsagen nicht nur in Paris

Die Gelbwesten-Proteste in Frankreich haben auch Auswirkungen auf das sportliche Leben. Ob Profi- oder Amateursport, Fußball oder Rugby: Im ganzen Land fallen an diesem Wochenende Spiele aus, berichtet Dlf-Korrespondent Hans Woller.

Hans Woller im Gespräch mit Astrid Rawohl | 08.12.2018
    Spezialkräfte der Polizei und Demonstranten in Gelben Westen stehen sich gegenüber
    In Paris stehen sich Polizei und Demonstranten in Gelben Westen gegenüber. (AFP/Lucas Barioulet)
    Betroffen sei in erster Linie der Fußball: "Sechs von zehn Erstliga-Spielen an diesem Wochenende sind abgesagt", sagte Hans Woller in der Sendung "Sport am Samstag". Betroffen ist unter anderem die Begegnung zwischen Tabellenführer Paris Saint-Germain und HSC Montpellier, da sich das Stadion von PSG im Pariser Westen befinde - und damit "nicht weit entfernt von den Orten, an denen sich ein Teil der Unruhen zugetragen hat und zuträgt."
    Es fehlen Ordnungskräfte
    Ein weiterer Grund für die Spielabsagen: Landesweit seien wegen der Proteste rund 90.000 Ordnungskräfte im Einsatz, so Woller, wodurch nicht mehr genügend Personal für die Absicherung von Sportveranstaltungen zur Verfügung stehe.
    Außerdem, so berichtet Hans Woller, seien unter Fußball-Anhängern offenbar auch viele Gelbwesten-Demonstranten, beispielsweise in den großen Fanclubs in Marseille, Nizza oder auch Saint-Etienne: "Dort treffen sich mittlerweile schon fast traditionell Gelbwesten am Fußballstadion, um dann ins Stadtzentrum zu ziehen."
    Ebenfalls stark betroffen sei der französische Amateursport - vor allem in der Provinz: Rund zwei Drittel der an diesem Wochenende eigentlich geplanten Rugby-Spiele seien abgesagt worden.