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Genauer Navigieren

Am 1. Mai hat US-Präsident Bill Clinton die bisherigen Einschränkungen in der Genauigkeit des satellitengestützten Navigationssystems GPS aufgehoben. Zuvor war das GPS-Signal absichtlich begrenzt, nur dem amerikanischen Militär stand die volle Ortsauflösung zur Verfügung. Zivile Nutzer können nun ihre Position rund zehn mal genauer bestimmen.

Wolfgang Back, Manfred Kloiber |
    1996 hatte die US-Regierung versprochen, innerhalb der nächsten zehn Jahre die "Selective Availability" genannte Einschränkung von GPS abzuschaffen. Dass die Aufhebung nun so früh kam, dürfte seine Gründe in der gestiegenen Bedeutung des GPS-Systems für kommerzielle und wissenschaftliche Anwendungen haben. Bisher konnten zivile Nutzer im Schnitt etwa eine Auflösung von hundert Metern erreichen. Jetzt werden Positionsbestimmungen auf 15 bis 20 Meter zum Standard. Je nach Standort können sogar weit bessere Werte erreicht werden.

    Die bisherigen Einschränkungen von GPS hatten die Suche nach Alternativen beflügelt. In Europa ist unter anderem das Projekt "Galileo" gestartet worden, das vier bis fünf Milliarden Mark kosten sollte. Nun könnte es passieren, dass über den Sinn von "Galileo" noch einmal diskutiert wird, nachdem GPS seine künstliche Ungenauigkeit verloren hat.