Donnerstag, 25. April 2024

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Mühen und Freuden eines Musikerlebens
Genug geklimpert?

Was geschieht, wenn der Berg längst erklommen ist, man sich als Profimusiker etabliert hat und auf eine jahrzehntelange Karriere zurückblicken kann? Wie geht man mit nachlassenden Kräften um? Wir erkunden, wie Musiker es mit dem Altwerden halten.

Am Mikrofon: Raliza Nikolov | 24.03.2020
    Ein Mann mit Brille und Dreitagebart trägt einen schwarzen Pullover, sitzt lachend nebem einem Flügel und blickt in die Kamera.
    Ist mittlerweile 64 Jahre alt, doch seine Begeisterung am Clavier "hat überhaupt nicht nachgelassen": Andreas Staier (Josep Molina)
    "Irgendwann kommt der Moment, wo die Physis sagt, jetzt habe ich aber genug geklimpert, sowieso", sagt der Pianist Andreas Staier. Und: "Altern geht mit einem Verlust an Naivität einher und einem Zugewinn an Wissen und Erfahrung, sowohl im Guten wie im Schlechten." Es sei interessanter, sich darüber Gedanken zu machen, was es bedeutet, mit einer Materie so lange umzugehen.
    Prägende Erinnerungen
    Geigerin Alice Harnoncourt erinnert sich an die außergewöhnliche Geschichte des Concentus Musicus Wien: An die Anfänge aus dem Nichts, an ihre Konzertmeistertätigkeit in Verbindung mit der Erziehung der Kinder, an das große Glück, das sie hatte, in 63 Jahren der Partnerschaft mit Nikolaus Harnoncourt, an die Stellung der Frauen im damaligen Musikleben.
    Musik als Lebenselixier
    In der Sendung kommen außerdem der Sänger Kai Wessel, der Pianist Michael Korstick, der Dirigent und Musikwissenschaftler Lajos Rovatkay, der Lautenist Wolfgang Katschner, der Trompeter Christoph Baerwind, der Kontrabassist Peter Riegelbauer und der Cellist Nikolai Schneider zu Wort. Es geht um Musik als Lebenselixier, um die stetige persönliche Entwicklung und die ewige Auseinandersetzung mit sich selbst und mit dem eigenen Anspruch und nicht zuletzt um den Funken, der überspringen möge zum Publikum.