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Geplante Übernahme von Sky
Die Macht des Rupert Murdoch

Rupert Murdoch gilt schon lange als einer der einflussreichsten Medien-Unternehmer. Mit der Übernahme des britischen Konzerns Sky will er noch mächtiger werden. Doch die Wettbewerbsbehörden könnten das Geschäft verhindern – das hängt auch mit früheren Skandalen der Murdoch-Medien zusammen.

13.09.2017
    epa05683365 Campaigners dressed as Prime Minister Theresa May (R) and media mogul Rupert Murdoch (L) protest outside parliament in London, Britain, 20 December 2016. Campaigners protested against Murdoch's takeover bid for Sky. The action outside parliament comes as parliament considers whether to wave through Murdoch's Sky bid or to refer it to an official watchdog to look at whether Murdoch already owns too much British media. EPA/ANDY RAIN |
    Protest gegen die Sky-Übernahme in London (EPA)
    Nun will er doch die volle Kontrolle über Sky. Medien-Unternehmer Rupert Murdoch hält mit seinem Konzern 21st Century Fox bereits einen Minderheitsanteil an Sky-Konzern und möchte auch die übrigen 61 Prozent kaufen. Doch es gibt Zweifel, ob die Übernahme genehmigt wird.
    Die britische Regierung wird das Geschäft von der Wettbewerbsbehörde prüfen lassen. Medienministerin Karen Bradley sagte, es gebe Befürchtungen, dass bei einer Übernahme ein einzelnes Unternehmen zu viel Macht erhielte. Auch gebe es Sorgen um Medienstandards. "Es war überraschend", dass die Aufsichtsbehörden auch diesen Punkt prüfen, sagte Friedbert Meurer, DLF-Korrespondent in London.
    Medienministerin Bradley erklärte, dass die Übernahme möglicherweise nicht im öffentlichen Interesse sei. In diesem Zusammenhang erinnerte Friedbert Meurer an Skandale in Großbritannien aus den zurückliegenden Jahren.
    Murdoch hatte schon einmal die Mehrheit an Sky übernehmen wollen. Das Vorhaben fiel allerdings in die Zeit als er selbst und vor allem die Zeitung "News of the World", die zum Murdoch-Konzern gehörte, massiv in der Kritik standen. Journalisten von "News of the World" hatten jahrelang die Handys von Verbrechensopfern und Prominenten bespitzelt und Polizisten bestochen. Aufgrund des Abhörskandals wurde die Zeitung eingestellt. Auch die geplante Übernahme des Medienkonzerns Sky scheiterte.
    Der 86-jährige Murdoch gilt im Vereinigten Königreich seit langem als graue Eminenz der Medienlandschaft mit Einfluss auf Gesellschaft und Politik. Die britische Medien-Ministerin Karen Bradley strebt an, die geplante Übernahme von der Wettbewerbsbehörde ein halbes Jahr lang weiter prüfen zu lassen.