Mittwoch, 24. April 2024

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GMT, ELT und TMT in Schwierigkeiten
Vage Aussichten für die großen Teleskope

Derzeit sind gleich drei Riesenteleskope in Planung. Das klingt nach himmlischen Aussichten für die Himmelsforschung - doch alle drei Projekte stecken in Schwierigkeiten.

Von Dirk Lorenzen | 03.08.2017
    So soll das Giant Magellan Telescope auf dem Las Campanas in Chile einmal aussehen (Animation)
    So soll das Giant Magellan Telescope auf dem Las Campanas in Chile einmal aussehen (Animation) (GMT)
    Das Giant Magellan Telescope soll mit knapp 25 Metern Durchmesser auf dem Berg Las Campanas in Chile entstehen. Nach aktuellem Plan beginnt 2023 der Probebetrieb - doch das ist eine viel zu optimistische Schätzung.
    Denn das Projekt, an dem unter anderem Institute aus den USA, Korea und Brasilien beteiligt sind, sucht derzeit dringend weitere Partner - oder einen Mäzen.
    Europas Extrem Großes Teleskop soll offiziell 2024 erstmals vom Cerro Armazones in Chile aus ins All blicken. Dann werden aber noch 20 Prozent der Spiegelsegmente fehlen, womit das Teleskop nicht 39 Meter Durchmesser hätte, sondern nur gut 30.
    Vielleicht hilft die neue Partnerschaft mit Australien, die Finanzlücke für die Fertigstellung ein wenig zu schließen.
    Finanzielle Probleme gibt es beim 30-Meter-Teleskop, das auf dem Mauna Kea in Hawaii entstehen soll, nicht. Dort wurde nach der Klage einiger Ureinwohner die Baugenehmigung widerrufen - die Gerichtsverfahren laufen noch.
    2018 soll der Bau beginnen, womöglich am etwas schlechteren Ersatzstandort La Palma. Die am Teleskop beteiligten Partner - unter anderem aus den USA, Japan, China und Kanada - beantragen auch dort alle Genehmigungen.
    Es dürften also noch rund zehn Jahre vergehen, bis ein erstes Riesenteleskop in die Tiefen des Alls blickt.