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Golf
Kaymer patzt in Augusta

Es bleibt dabei, Martin Kaymer und Augusta – das passt einfach nicht. Zum achten Mal spielte der Rheinländer beim prestigeträchtigen Traditions-Turnier im US-Bundesstaat Georgia, zum fünften Mal verpasste er auf dem für seine Tücken bekannten Par 72-Kurs den Cut.

Von Heiko Oldörp | 11.04.2015
    "Es ist schwer, eine Erklärung zu finden. Ich habe halt die letzten zwei Tage nur drei Birdies gemacht. Und es ist halt schwierig, wenn man zu viele Bogeys macht. Es sind halt viele, viele Kleinigkeiten und ich suche halt nach einer Erklärung, irgendwie warum und weshalb, aber ich tu' mich halt extrem schwer, hier zu scoren."
    Der US Open-Champion hatte zuletzt viel Fitness trainiert, viele Bälle geschlagen. Dafür war extra sein Heimattrainer zu ihm in die USA gereist. Doch letztlich, so Kaymer, war dieser Weg der Vorbereitung wohl der Falsche.
    "Aber es war einfach zu viel. Ich hab' viel zu viel trainiert. Du kommst hier hin nach Augusta und bist eigentlich müde vom ganzen Training. Da muss man halt draus lernen, auch für die Zukunft, dass man halt nicht wie ein Besessener trainiert bis zum Dienstagabend vor dem ersten Major. Man würde meinen, man wüsste das nach acht Jahren, die man hier hinkommt. Aber man lernt halt immer dazu."
    Als Kaymer vor vier Jahren die Nummer eins der Welt war, hatte er seinen Schwung umgestellt - unter anderem, damit er in Augusta größere Chancen hat. Denn hier haben viele Bahnen eine leichte Linkskurve - Kaymers natürlicher Schlag hingegen dreht sich nach Rechts.
    "Ich habe natürlich sehr viel Respekt vor dem Platz und das ist natürlich nicht hilfreich, wenn man zu viel Respekt davor hat. Es ist sehr, sehr schade... Die Schläge, die kann ich, ich krieg's nur nicht hin."
    Kaymer verpasste den Cut um fünf Schläge, etwas knapper war es bei Bernhard Langer. Bei ihm stand letztlich ein Schlag zu viel auf der Scorekarte. Und der zweimalige Masters-Champion, der im Vorjahr noch Achter wurde, wusste auch, warum es diesmal nicht so lief. Aufgrund familiärer Verpflichtungen konnte er zwei Turniere der Champions-Tour für über 50-Jährige nicht spielen.
    "Das macht schon was aus. Man ist einfach nicht ganz so sicher in gewissen Bereichen. Das kurze Spiel war nicht sehr gut, die Chipperei war nicht so, wie ich es normal mache und das Putten war auch nicht so, wie ich es mir vorstelle."
    Hervorragend läuft es hingegen für Jordan Spieth. Der erst 21 Jahre Amerikaner hat die ersten beiden Runden dominiert und führt zur Halbzeit mit fünf Schlägen Vorsprung. Tiger Woods spielte bei seinem Comeback recht ordentlich. Der in der Weltrangliste auf Position 111 abgerutschte einstige Dominator hatte nach einer Rückenverletzung erst kurz vor Turnierbeginn seine Zusage gegeben - und somit für Jubel bei Fans, Veranstalter und US-Fernsehen gesorgt. Woods rangiert mit zwei Schlägen unter Par auf Platz 19.