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Griechisches Roulette

Nachdem Spekulanten in den vergangenen Monaten auf eine Staatspleite Griechenlands und damit auf einen Verfall des Euro gesetzt hatten, nahmen sie jüngst auch das britische Pfund ins Visier. Ein Feldzug, der nicht nur in Großbritannien böse Erinnerungen wach werden ließ.

Von Eva Bahner und Michael Braun | 08.03.2010
    Es gibt sie noch auf dem Börsenparkett: die Voice Broker. Es sind Menschen aus Fleisch und Blut, die per Telefon-Standleitung Angebot und Nachfrage zwischen den Geldinstituten vermitteln. 3,5 Billionen Dollar Umsatz weltweit, und zwar täglich, sind auf dem Devisenmarkt keine Seltenheit. Voice Broker nennen laufend aktuelle Kurse, etwa zwischen Euro und Dollar.

    Diese Stimme ertönt aus London. Die britische Hauptstadt ist noch immer der Handelsplatz für Geld. Doch auch Frankfurt mischt kräftig mit. Im Handelssaal der Commerzbank hat Antje Praefcke ihren Arbeitsplatz. Sie bekommt schnell mit, wenn sich eine Spekulationswelle auftürmt - wie jüngst im Zuge der Griechenland-Debatte gegen den Euro.

    "Man merkt, dass der Weg nach unten schneller geht, als der Weg nach oben. Der Finanzmarkt, der Devisenmarkt ist ja sehr eng vernetzt und man hört und sieht, dass einfach alle auf der gleichen Seite sind und nur den Euro verkaufen wollen."

    Grundsätzlich muss jeder Verkäufer sein Gegenpart finden, einen Käufer also, ansonsten kommt kein Geschäft zustande. Das jedoch wird immer schwieriger, je eindeutiger die Kurse rutschen. Dann gilt eine alte Börsenregel, die lautet: "Greife nie in fallende Messer". Denn wenn die Welle Geschwindigkeit aufgenommen hat, ist sie nur schwer zu stoppen.

    Währungsspekulationen funktionieren denkbar einfach: Zuerst werden vorhandene Euro verkauft und stattdessen Dollar gekauft. Dann werden die Eurokonten ins Minus geführt, um in den Dollar zu investieren. Man kauft also Dollar auf Pump und verkauft Euro, die man gar nicht hat. Das rechnet sich. Kann sich rechnen, sagt Antje Praefcke:

    "Natürlich habe ich einen klitzekleinen Zinsverlust aber dennoch, wenn ich mir meiner Sache sicher bin, dass der Euro fallen wird und ich den Euro verkauft habe ist der prozentuale Gewinn voraussichtlich sehr viel größer als dieser klitzekleine Zinsverlust, den ich vielleicht riskiere."

    Vom realen Handel mit Euro und Dollar ist es nur ein kleiner Schritt zum abgeleiteten Handel. Davon spricht man, wenn auf dem Terminmarkt nicht Währungen gekauft und verkauft werden – sondern mit Rechten gehandelt wird. Es geht um Rechte, die es erlauben, eine Währung zu einem festgelegten Datum und einem bestimmten Kurs in eine andere Währung tauschen zu dürfen. Ein Geschäft, das hohen Profit verspricht. Der Umsatz an den Terminbörsen ist gut 50 Mal höher als der Welthandel mit Waren. Es lohnt sich also.

    Der Handel mit Rechten ist im Grunde legal und hat seinen realwirtschaftlichen Hintergrund. Wenn ein deutsches Unternehmen sich beispielsweise in den USA einen Großrechner kauft, sichert es sich für den Tag der Rechnungsstellung einen Dollarkurs, um bereits beim Kauf den nötigen Eurobetrag kalkulieren zu können. Diese Möglichkeit allerdings haben auch die Spekulanten für sich entdeckt – um gegen den Euro zu zocken. Es funktioniert denkbar einfach: Etwa über den Kauf eines Optionsscheins, der auf einen fallenden Wert des Euro gegenüber dem Dollar setzt. Zum Beispiel die Verkaufsoption mit der Wertpapierkennnummer TB2Z0B, emittiert von der Bank HSBC Trinkaus.

    Wer das Papier kauft, erwirbt das Recht, am Ende der Laufzeit – im September 2010 – einen Euro für einen bestimmten Dollarwert verkaufen zu können. Im Oktober 2009 kostete dieses Recht 1,50 Euro. Zum Vergleich: Heute Morgen waren es 2,99 Euro. Je weniger der Euro wert ist, umso wertvoller wird das Recht, ihn relativ teuer zu verkaufen. Wer das Papier also im Oktober 2009 gekauft hat, hat in einem halben Jahr einen Gewinn von rund 100 Prozent in den Büchern. Ein lohnendes Geschäft.

    Es sind die großen Banken und Fonds, die auf diesen spekulativen Märkten den Ton angeben. Es sind die Fonds wie die Londoner Kapitalsammelstelle Brevan Howard. Oder es sind amerikanische Fonds wie Moore Capital und Paulson & Co. Dahinter stecken Vermögensverwalter wie Greenlight Capital, SAC Capital Advisors und Soros Fund Management. Sie verwalten das Geld vermögender Familien, das Geld von Stiftungen oder Pensionskassen. Auch der amerikanische Vermögensverwalter Pimco hat, so vermutet es die Regierung in Athen, gegen Griechenland und den Euro spekuliert.

    Pimco ist eine Tochter der deutschen Allianz-Versicherung. Das zeigt, dass auch im Interesse deutscher Lebensversicherungskunden gegen den Euro spekuliert wird, um trotz niedriger Zinsen die versprochenen Versicherungsleistungen erwirtschaften zu können. Denn auch die Allianz-Versicherung will natürlich Gewinne machen und Risiken meiden. Nach Meinung der Devisenhändlerin Antje Praefcke treibt das die Spekulationen zusätzlich an.

    "Es sind sicherlich mehrere Gründe. Der erste Grund ist sein Geschäft zu sichern, aus einem unsicheren Wert rauszugehen und dann natürlich in zweiter Linie: Geld verdienen."

    Gelegenheiten, um Geld zu verdienen, finden sich genügend. Nachdem Spekulanten in den vergangenen Monaten auf eine Staatspleite Griechenlands und damit auf einen Verfall des Euro gesetzt hatten, nahmen sie jüngst auch das britische Pfund ins Visier. Ein Feldzug, der nicht nur in Großbritannien böse Erinnerungen wach werden ließ. Es sind Erinnerungen an den 16. September 1992, der als "Schwarzer Mittwoch" in die Geschichtsbücher einging. Als das britische Pfund aus dem Europäischen Währungssystem gejagt wurde – vom Meister der Spekulanten, George Soros:

    "There is no master mind that can manipulate the markets...” "

    Auch wenn George Soros selbst stets beteuert, die Märkte nicht manipulieren zu können, kein anderer verkörpert die Macht der Spekulanten besser als er - der US-amerikanische Investor ungarischer Herkunft. Mit seiner Wette gegen das britische Pfund wurde er Anfang der 90er-Jahre berühmt. Vor ihm hatte es kein Spekulant gewagt, das Spiel mit einer Notenbank aufzunehmen, George Soros hat diese eiserne Börsenregel bewusst verletzt – und gewonnen:

    ""Ich bin Spekulant, das heißt, ich kaufe und verkaufe Aktien, Obligationen und auch Devisen. Ich spiele etwas besser vielleicht als andere. Ich war ein großer Spieler, aber nicht mehr."

    Ein Börsenguru war geboren, viele Anleger vertrauen seitdem blind seinem Urteil. Deutsch spricht George Soros nur noch selten. Es ist die Sprache, die der gebürtige Ungar als Kind gelernt hat. Als 14-jähriger floh George Soros mit seiner jüdischen Familie in den Westen, studierte in London und begann seine Karriere in den 50er-Jahren als Händler an der Wall Street. Bald schon gründete Soros seinen eigenen Investmentfonds, der ihm schnell zu Reichtum verhalf. Zu Weltruhm kam der inzwischen 79-jährige allerdings erst Anfang der 90er-Jahre – mit seinem Coup gegen das britische Pfund:

    "Tonight a massive hike interest rate, to show up the pound it didn't work ...""

    Die Stimmung der Finanzmärkte hatte sich schon seit geraumer Zeit gegen das Pfund gedreht. Die britische Notenbank versuchte verzweifelt mit hohen Zinsen gegenzusteuern, um so ausländische Investoren anzulocken. Auch am 16. September 1992, als sie den Leitzins nochmals von zehn auf zwölf Prozent anhob.

    Das war der Tag, an dem George Soros eine Spekulationslawine in Gang setzte, die das Pfund ins Bodenlose abstürzen ließ. Soros bediente sich eines Instruments, das noch heute – fast zwei Jahrzehnte später für Schlagzeilen sorgt: die sogenannten Leerverkäufe: Er verkaufte damals in großem Stil Pfund, die er später zurückkaufen musste. Die europäischen Notenbanken versuchten mit dem Aufkauf von Pfund gegenzusteuern, die britische setzte dem Kursverfall am Nachmittag nochmals eine Zinserhöhung auf 15 Prozent entgegen. Vergeblich. Am Ende eines turbulenten Tages musste sich der damalige britische Finanzminister Norman Lamont geschlagen geben.

    Damals war es noch die britische Regierung, die die Geldpolitik verantwortete und den Leitzins festsetzte. Und so übernahm auch wenig später der frühere Premier, John Major, die volle Verantwortung für das Handeln seines Finanzministers:

    ""I take full responsibility ..."

    Nicht nur Großbritannien stand unter Schock, die gesamte Finanzwelt wurde in ihren Grundfesten erschüttert. Für George Soros dagegen war es das Geschäft seines Lebens.

    "Er sah eine Wette, die er nicht verlieren konnte. Im schlimmsten Fall änderte sich nichts für ihn, im schlimmsten Fall war das ein marginal schlechtes Geschäft. Er konnte so weitermachen, bis die Geschichte brach. Und dann hat er eine für damalige Verhältnisse unglaubliche Milliarde Dollar verdient an dieser Transaktion."

    Wolfgang Münchau ist Buchautor und Kolumnist der "Financial Times" in Brüssel. Auch für ihn ist der Soros-Coup rekordverdächtig, die Macht der Spekulanten aber keineswegs bedrohlich. Im Gegenteil:

    "Man verteufelt das sehr schnell. Die Situation war ja nicht nachhaltig. Es ist ja nur so das Soros das für sich ausnutzte. Die britische Währung wäre nicht auf die Füße gekommen. Die Rezession hätte Jahre gedauert. Es wäre wirklich eine Katastrophe geworden. Das heißt, die Spekulanten machen meistens solche Dinge nicht kaputt, sondern nutzen das aus. Soros hat den Briten in letzter Konsequenz einen großen Gefallen getan."

    Währungsturbulenzen gab es seitdem einige. So nutzten beispielsweise Hedgefonds während der Asienkrise Ende der 90er-Jahren die Finanznöte der Tigerstaaten aus. In der Folge wurde die thailändische Währung Baht zu Fall gebracht. Auch der Soros-Fonds soll daran beteiligt gewesen sein.

    Es stellt sich also die Frage, wie gefährlich können Hedgefonds werden, die mit Wetten auf den Verfall einer Währung oder mit Wetten auf die Pleite eines Staates wie Griechenland Geld verdienen? Können sie auch heute noch ihr Unwesen treiben? Daniel Gros, Direktor am Zentrum für Europäische Politische Studien gibt Entwarnung, zumindest für den Euro:

    "Jemand der gegen den Euro spekulieren möchte, tut das auf eigenes Risiko. Damals hatte der George Soros die Garantie, dass er de facto nur wenig verlieren konnte. Dagegen bei einem ganz freien Wechselkurs wie dem Euro gegenüber dem Dollar kann er sehr viel verlieren, wenn der Wechselkurs in die falsche Richtung hinterher geht."

    Auch Wolfgang Münchau ist überzeugt davon, dass das Europäische Wechselkurssystem mit den fest gelegten Schwankungsbreiten Anfang der 90er-Jahren geradezu eine Einladung für Spekulanten war, und das britische Pfund damals allein dieser Fehlkonstruktion zum Opfer gefallen war. Parallelen zu heute lassen sich also nur eingeschränkt ziehen:

    "Das war insofern einmalig, als dass wir damals eine Situation hatten, dass die europäischen Währungen in einem System hingen, das die Regierungen verpflichtete, ab einem bestimmten Punkt zu intervenieren. Das können sie mit dem Euro und Dollar jetzt nicht mehr machen. Was nicht einmalig ist, dass Hedgefonds wirtschaftliche Schieflagen für sich ausnutzen. Das wird es auch in Zukunft geben. Daher ist es nicht einmalig, daher ist das, was Soros gemacht hat, lediglich der Beginn eines Trends unter Investoren, von dem ich annehme, dass er weitergeht."

    Können Spekulanten also tatsächlich nicht den Markt manipulieren? Wie es George Soros behauptet. Wie zerstörerisch können Verschwörungen wirken am Devisenmarkt? Anfang Februar sollen sich Medienberichten zufolge mehrere große amerikanische Hedgefonds in Manhattan getroffen haben, um sich über den Euro auszutauschen. Darunter auch Fondsmanager aus dem Soros-Imperium. Ob bei diesem Treffen auch verabredet wurde, die europäische Einheitswährung nach unten zu prügeln, was verboten wäre, wird derzeit vom amerikanischen Justizministerium überprüft.

    Doch die Regierungen der Welt sind weitgehend machtlos. Sie werden es schwer haben, gegen Spekulanten vorzugehen, weil sie damit letztlich Schwächen, Probleme, gar drohende Offenbarungseide verbieten statt lösen würden. Natürlich gibt es Marktverwerfungen, wie es mit den sogenannten Credit Default Swaps bei der Spekulation gegen Griechenland offenbar wurde. Dabei werden ausgefallene Kredite gegen eine Geldleistung getauscht. Es handelt sich also eigentlich um eine Kreditversicherung gegen den Ausfall großer Emittenten: Unternehmen und Staaten etwa. Der Markt ist nicht reguliert. Und die Akteure haben die Kreditausfallversicherung vom Kredit getrennt, also zum selbstständigen Wertpapier gemacht.

    Daraus entstehen durchaus unterschiedliche Interessen: Der Anleihebesitzer will natürlich nicht den Ausfall des Emittenten, denn er will ja sein Geld zurück. Und er will eine möglichst billige Kreditabsicherung. Der Besitzer der Kreditabsicherung, des CDS, könnte aber dazu neigen, den Emittenten schlecht zu reden, um so das Ausfallrisiko zu erhöhen und damit den Preis der Ausfallversicherung, also den Kurs seines CDS, zu befeuern. CDSse für griechische Staatsanleihen gewannen also dann an Wert, wenn es Griechenland schlecht ging.

    Die deutsche Bankenaufsicht BaFin hat vorige Woche verfügt, Leerverkäufe bei deutschen Bank- und Versicherungsaktien müssten bei ihr angemeldet und ab einem gewissen Umfang sogar veröffentlicht werden. Offenbar existiert die Sorge, dass auch deutsche Finanzdienstleister in neue Bedrängnis kommen könnten, falls Athen seine Schulden nicht bedienen kann. Leerverkäufe, bei denen man bei sinkenden Kursen Geld verdienen kann, stehen derzeit im Fokus der Kritik. Sie sind selbst an der Börse nicht beliebt. Carsten Sommerfeld, Börsenchef des Handelshauses Tradegate, findet deshalb die Meldepflicht für Leerverkäufe gut:

    "Das ist mit Sicherheit eine sinnvolle Regelung, denn man muss die Marktteilnehmer, die über ihre Größe versuchen, Märkte kaputt zu machen beziehungsweise auch extrem zu spekulieren und damit Gewinne zu erzielen, irgendwo eindämmen und dementsprechend sinnvolle Regeln aufstellen."

    Aber den Spekulanten wird auch eine nützliche Funktion nachgesagt. Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz-Gruppe:

    "Spekulationen können auch stabilisierend wirken. Sie erzeugen Handlung, sie erzeugen Aktion und Änderung."

    Immerhin hat Griechenland ja ein Programm aufgelegt, mit dem es seinen öffentlichen Dienst beschneidet, das Rentenalter auf europäisches Durchschnittsniveau anhebt, die Finanzverwaltung effizienter macht und neben der Mehrwertsteuer auch einige Luxussteuern anheben will. Wären diese Einschnitte ohne die Krise, ohne den Druck durch die Spekulanten möglich gewesen? Gertrud Traut, Chefvolkswirtin der Helaba, will die Zustände am Markt nicht wegreguliert sehen:

    "Die Wissenschaft streitet sich seit Jahrzehnten, vielleicht sogar schon seit Jahrhunderten, ob Spekulation stabilisierend oder destabilisierend ist. Und auch da gibt es keinen Konsens, die einen sagen so, die anderen sagen so. Ich tendiere dazu, dass in den meisten Fällen die Spekulation nur die fundamentalen Fehlentwicklungen aufdeckt."

    Verbote könnten kontraproduktiv sein. Denn Verbote könnten nach Ansicht der Expertin diese investigative Funktion freier Marktverhältnisse verhindern. Außerdem sei fraglich, ob die Regierungen wirklich die Macht haben, den Devisenmarkt und seine Spekulationslust zu bremsen.

    "Es hat keinen Sinn gegen Devisenmarkt-Spekulationen einschreiten zu wollen, nicht auf so großen Märkten wie dem Pfund, dem Euro, dem Dollar. Denn an diesem Markt nehmen so viele Teilnehmer teil, dass halt einzelne Spekulanten nur sehr wenig ausrichten können."

    … sagt Daniel Gros, Direktor am Center for European Policy Studies in Brüssel. Er scheint auch Jean-Claude Juncker für einen Pokerspieler zu halten, weil Luxemburgs Ministerpräsident den Spekulanten mit Folterwerkzeugen gedroht hat, die bei Bedarf gezückt werden sollen. Gros rätselt, was Juncker gemeint haben könnte:

    "Das einzige Instrument, was sie im Schrank haben, ist deutsche Hilfe. Das einzige Mittel, mit dem man dieses Ziel sicher erreichen kann ist dadurch, dass Deutschland eine Garantie abgibt."

    Die werden eifrig diskutiert, auch in der Form eines Europäischen Währungsfonds. Der soll eine Art Feuerwehr sein, um – übrigens entgegen den Gründungsverträgen der Währungsunion – finanziell klammen Staaten zu helfen. Helaba-Volkswirtin Gertrud Traud mahnt aber zu mehr Gelassenheit. Schließlich sei der Euro ja nicht nur schwach:

    "Wenn wir ein anderes Währungspaar nehmen, nämlich den Euro, das britische Pfund, dann sieht man, dass das britische Pfund abgewertet hat, gegenüber dem Euro. Also, es ist nicht so einfach zu sagen, weil Griechenland Probleme hat, schwächt das den Euro und sprengt vielleicht den Euro. Das ist überhaupt kein Thema bislang. Das Bruttoinlandsprodukt Griechenlands gemessen an der Währungsunion ist nicht mal drei Prozent, also man darf das nicht überbewerten. Ich habe so ein bisschen den Eindruck, egal wohin der Euro sich bewegt, ob er schwach oder stark geht, das ist immer negativ und in diesem Fall, es gibt auch immer Kehrseiten, weil es entsprechend die Importe dann verteuert. Aber es verbilligt unsere Exporte und erhöht unsere Wettbewerbsfähigkeit. Man könnte es auch einmal als Vorteil sehen."

    Außerdem greifen Spekulanten nur auf, was einen Kern von Wahrheit hat. Sie müssen für ihre Geschäfte auch immer einen Gegenspieler finden; einen, der anderer Meinung ist, der also nicht an Staatspleiten und gesprengte Währungen glaubt. Es ist gut, in diesem emotionslosen, gierigen Geschäft für mehr Transparenz zu sorgen. Wirklich helfen können aber nur gute Nachrichten, vor allem von Regierungen, die nicht nur von Stabilität reden, sondern die Stabilität auch erzeugen.