Die Stadt Hamburg hat vor wenigen Tagen das Gängeviertel zurückgekauft, ein hübsches Quartier, das eigentlich Spekulationsobjekt werden sollte. Künstler hatten die leerstehenden Häuser im August besetzt und damit erst darauf aufmerksam gemacht, dass mit deren Abriss ein schönes Stück Stadt verschwinden würde zugunsten der im Prinzip austauschbaren Investorenarchitektur, die sich nach Rendite je Quadratmeter bemisst und auch städtebauliche und architektonische Qualitäten allein unter diesem Gesichtspunkt betrachtet.
In Köln ist es zwar nicht die Rendite, um die es geht, aber das macht es eigentlich nur noch schlimmer. Ganz ohne Not hat der Rat der Stadt beschlossen, das denkmalgeschützte Schauspielhaus von Wilhelm Riphahn aus dem Jahr 1962 abzureißen. Gemeinsam mit der Oper, die nur anhaltende Proteste vor dem Abriss retteten, und einem Restaurantpavillon bildet das Schauspielhaus ein Ensemble, das mitten in der Stadt ein Bekenntnis zur Kultur nach der Barbarei der Nationalsozialisten sein sollte. Die Stadt hat es verkommen lassen. Die Gebäude und der nach dem Kölner Jacques Offenbach benannte Platz sind heute ein Mahnmal jahrzehntelangen kulturellen Desinteresses.
Eine Sanierung ist unumgänglich, die Stadt aber hielt im Fall des Schauspiels am vollständigen Neubau fest, obwohl die neue Intendantin Karin Beier sich für den Altbau einsetzte. Ungefähr 100 Millionen Euro der jüngst auf rund 350 Millionen explodierten Kosten könnten gespart werden, wenn das Gesamtensemble erhalten und instandgesetzt würde. Die Intendantin hoffte, einen Teil davon für den Betrieb des Theaters zu bekommen, denn die Etats beider Häuser sind von Sparmaßnahmen bedroht. Die Verwaltung hielt ihr entgegen, dass unterschiedliche Haushaltsposten nicht verrechenbar seien und spart nun ohne Nutzen für den Theateretat , indem sie den Neubau abspeckt. All die Vorteile, die er bringen sollte, gibt es nun nicht mehr.
Der Ballettsaal, die Orchesterproberäume, die unterirdischen Werkstätten, die durch einen spektakulären Graben Licht bekommen sollten, das Restaurant: Alles gestrichen, um die Baukosten unter 300 Millionen Euro zu drücken. Falls es doch Preissteigerungen gibt, und das ist sicher, weil mindestens die Kosten für zu erwartende archäologische Funde noch nicht eingerechnet sind, sollen die durch Veränderungen in Bauqualität und Ausstattungsstandards aufgefangen werden. Es wird also billig gebaut. Mindestens 30 Millionen mehr Luft hätte die klamme Stadt, wenn sie sich für eine Sanierung entschieden hätte und zusätzlich hätte ein einmaliges Ensemble von Kulturbauten erhalten werden können.
Der klotzige Neubau nämlich zertrümmert nicht nur das Ensemble denkmalgeschützter Gebäude, sondern sprengt auch städtebaulich alle Dimensionen: ein gigantischer Würfel mit nichtssagender Fassade aus Blechstreifen. Investorenarchitektur ohne Investor. Das elegante Opernhaus wird künftig am Rande stehen, die Verkehrsachse zur Schlucht werden und ein wichtiges Zeugnis der Stadtgeschichte aus dem Stadtbild verschwinden. In ein paar Jahren wird man diesen Schritt wie alle Abräumaktionen der letzten Jahrzehnte bedauern, ein Zurück, wie es Hamburg glücklich gelungen ist, wird dann in Köln nicht möglich sein.
In Köln ist es zwar nicht die Rendite, um die es geht, aber das macht es eigentlich nur noch schlimmer. Ganz ohne Not hat der Rat der Stadt beschlossen, das denkmalgeschützte Schauspielhaus von Wilhelm Riphahn aus dem Jahr 1962 abzureißen. Gemeinsam mit der Oper, die nur anhaltende Proteste vor dem Abriss retteten, und einem Restaurantpavillon bildet das Schauspielhaus ein Ensemble, das mitten in der Stadt ein Bekenntnis zur Kultur nach der Barbarei der Nationalsozialisten sein sollte. Die Stadt hat es verkommen lassen. Die Gebäude und der nach dem Kölner Jacques Offenbach benannte Platz sind heute ein Mahnmal jahrzehntelangen kulturellen Desinteresses.
Eine Sanierung ist unumgänglich, die Stadt aber hielt im Fall des Schauspiels am vollständigen Neubau fest, obwohl die neue Intendantin Karin Beier sich für den Altbau einsetzte. Ungefähr 100 Millionen Euro der jüngst auf rund 350 Millionen explodierten Kosten könnten gespart werden, wenn das Gesamtensemble erhalten und instandgesetzt würde. Die Intendantin hoffte, einen Teil davon für den Betrieb des Theaters zu bekommen, denn die Etats beider Häuser sind von Sparmaßnahmen bedroht. Die Verwaltung hielt ihr entgegen, dass unterschiedliche Haushaltsposten nicht verrechenbar seien und spart nun ohne Nutzen für den Theateretat , indem sie den Neubau abspeckt. All die Vorteile, die er bringen sollte, gibt es nun nicht mehr.
Der Ballettsaal, die Orchesterproberäume, die unterirdischen Werkstätten, die durch einen spektakulären Graben Licht bekommen sollten, das Restaurant: Alles gestrichen, um die Baukosten unter 300 Millionen Euro zu drücken. Falls es doch Preissteigerungen gibt, und das ist sicher, weil mindestens die Kosten für zu erwartende archäologische Funde noch nicht eingerechnet sind, sollen die durch Veränderungen in Bauqualität und Ausstattungsstandards aufgefangen werden. Es wird also billig gebaut. Mindestens 30 Millionen mehr Luft hätte die klamme Stadt, wenn sie sich für eine Sanierung entschieden hätte und zusätzlich hätte ein einmaliges Ensemble von Kulturbauten erhalten werden können.
Der klotzige Neubau nämlich zertrümmert nicht nur das Ensemble denkmalgeschützter Gebäude, sondern sprengt auch städtebaulich alle Dimensionen: ein gigantischer Würfel mit nichtssagender Fassade aus Blechstreifen. Investorenarchitektur ohne Investor. Das elegante Opernhaus wird künftig am Rande stehen, die Verkehrsachse zur Schlucht werden und ein wichtiges Zeugnis der Stadtgeschichte aus dem Stadtbild verschwinden. In ein paar Jahren wird man diesen Schritt wie alle Abräumaktionen der letzten Jahrzehnte bedauern, ein Zurück, wie es Hamburg glücklich gelungen ist, wird dann in Köln nicht möglich sein.