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Halos und Nebensonnen

Die Sonne und unsere Atmosphäre zaubern manch schöne Lichterscheinung an den Himmel. Am bekanntesten ist natürlich der Regenbogen: Wassertropfen brechen das Sonnenlicht und malen so den bunten Halbkreis ans Firmament.

Von Dirk Lorenzen | 18.04.2009
    Aber auch feine Eiskristalle sorgen für hübsche Phänomene. Schleierwolken, so genannte Zirren, lassen oft Nebensonnen oder Sonnenhalos entstehen.

    Am häufigsten ist ein Ring mit 22 Grad Radius um die Sonne herum. Sechseckige Eiskristalle von der Form einer Bienenwabe brechen das Sonnenlicht so, dass rund um die Sonne ein heller Lichtkranz entsteht. Der Innenrand ist häufig auffallend rot.

    Auf exakt derselben Höhe wie die Sonne kann das Licht extrem verstärkt sein: Das sind Nebensonnen. Sie entstehen durch Brechung an horizontal schwebenden Eisplättchen. Manchmal sind auch nur die Nebensonnen zu sehen oder nur Teile des Sonnenhalos.

    Bei perfekten Bedingungen zeigt sich am oberen Rand des Sonnenhalos ein kleiner aufgesetzter Lichtbogen, wie ein kleines Schiffchen auf einem großen Kreis. Das ist der Zirkumzenitalbogen - auch er zeigt oft sehr auffallend die Spektralfarben.

    Steht die Sonne recht tief am Himmel und schweben viele Eiskristalle in der Luft, kann der Bereich genau senkrecht über der Sonne extrem hell aufleuchten. Die Experten sprechen von einer Lichtsäule.

    Solche Halo-Phänomene und Nebensonnen gibt es an etwa 100 Tagen im Jahr. Man muss nur die richtigen Momente abpassen. Am häufigsten treten die Eiswolken auf, wenn sich eine Warmfront nähert. Also: Augen auf, bevor das schlechte Wetter kommt!


    Informationen zu Halos und Nebensonnen

    Details zu Haloerscheinungen und einige Beobachtungstipps