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Handball
Bitters positiver Test und die Folgen für die Bundesliga

Der deutsche Handball hat seinen ersten prominenten Corona-Fall: Der Stuttgarter Torwart Johannes Bitter. Er war gerade noch mit der Nationalmannschaft in Estland. Der Befund könnte den engen Bundesligaspielplan durcheinanderbringen.

Von Erik Eggers | 10.11.2020
Der deutsche Nationaltorhüter Johannes Bitter am 5. November 2020 in Düsseldorf
Der deutsche Nationaltorhüter Johannes Bitter wurde positiv getestet. (www.imago-images.de)
Die Ursache der Infektion sei ihm unerklärlich, teilte Bitter über den Deutschen Handballbund mit. Denn die Abläufe seien professionell gewesen. Der Torwart war am Sonntag nach dem Länderspiel in Tallinn getestet worden. Heute wurde sein positiv-Befund durch einen Nachtest bestätigt.
Bundesligaspiel des TVB Stuttgart bleibt angesetzt
Damit fehlt Bitter im morgigen Auswärtsspiel des TVB Stuttgart beim HC Erlangen. Liga-Geschäftsführer Frank Bohmann sieht aber Stand jetzt das Spiel insgesamt nicht gefährdet.
"Das Spiel wird nicht verschoben, weil wir vor zwei Wochen vor der Länderspielpause mit allen HBL-Klubs vereinbart haben, dass Spiele nur verschoben werden könnten, wenn sich zwei oder mehr Spieler infiziert hätten. Dann wäre es ein Grund. Bei einem Spieler muss das der Club schlucken und muss ohne den Spieler antreten", sagt Bohmann.
Gesundheitsamt könnte Quarantäne verhängen
Sollte das Stuttgarter Gesundheitsamt entscheiden, dass Kontaktpersonen Bitters aus der Nationalmannschaft in Quarantäne gehen müssen, drohen allerdings Absagen, etwa für das Spitzenspiel der SG Flensburg-Handewitt gegen die MT Melsungen am Mittwoch und auch für den Spieltag am kommenden Wochenende. Das sei noch völlig offen, so Bohmann.
"Wenn das Gesundheitsamt sagt, die gesamte deutsche Nationalmannschaft geht in Quarantäne, dann werden die meisten Spiele nicht stattfinden. Das halte ich für eher nicht wahrscheinlich, aber das ist nicht unsere Entscheidung."
Bislang wurde ein Bundesligaspiel verlegt
Bislang wurde lediglich das Spiel Leipzig gegen Essen verlegt, weil einige Leipziger Profis schon vor. den Länderspielen positiv getestet worden. Vor der Länderspielpause hatten die HBL-Klubs über die Abstellung ihrer Nationalspieler debattiert. Dahinter stand die Sorge, die aus ganz Europa zurückkehrenden Profis aufgrund von Quarantänebestimmungen nicht einsetzen zu können.