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Handball-EM
Der Schmerz spielt mit

Die deutsche Mannschaft startet am 16. Januar in die Handball-EM in Polen. Teammanager Oliver Roggisch gibt sich trotz vieler Verletzungen im Team zuversichtlich - und spricht über die Rolle von Schmerzmitteln im Leistungssport.

Oliver Roggisch im Gespräch mit Marina Schweizer | 10.01.2016
    Oliver Roggisch, Teammanager der deutschen Handball-Nationalmannschaft
    Oliver Roggisch, Teammanager der deutschen Handball-Nationalmannschaft (Deutschlandradio / Marina Schweizer)
    Dass die deutsche Mannschaft auf einige wichtige Spieler verzichten muss, besorgt Roggisch offenbar nicht. "Da kommen ja Jungs nach, die alle Handball spielen können. Ganz ehrlich: Wir brauchen nicht ein, zwei Führungsspieler, wir brauchen 16 Typen, die zusammen als Mannschaft funktionieren - und die haben wie hier."
    "Schmerzmittel? Es war viel zu viel"
    Im Sportgespräch nimmt Roggisch auch Stellung zu Schmerzmitteln, die bei Sportlern beliebt sind. "Früher war das Gang und Gäbe. Es war nicht wie Gummibärchen verteilen, aber es war viel zu viel. Mittlerweile wissen die Jungs auch, dass das nicht ganz so förderlich ist, dass man es damit nur schlimmer macht. Und unsere Ärzte hier wie auch die in der Liga haben die ganz klare Anweisung, das nur auf Rezept zu tun, wenn es gar nicht mehr anders geht. Das ist sehr viel weniger geworden und das finde ich auch sehr positiv."
    Die Belastung sei hoch - beim Turnier und auch in der Liga. "Ich leide mit den Jungs mit, weil ich weiß, wie es sich anfühlt. Für ein Auswärtsspiel in der Champions League sind wir drei Tage unterwegs. Das macht den Jungs dann nicht mehr soviel Spaß, wenn Du nur noch unterwegs bist. Dann kommen sie zur Nationalmannschaft und sind nicht nicht fit. Aber wir brauchen eine gute Nationalmannschaft, die Liga und die Nationalmannschaft brauchen einander und profitieren voneinander."
    Abstiegsplayoffs gegen Stress der Spitzenteams
    Eine Idee, um die Spitzenteams der Liga zu entlasten, sei es, die Liga zu verkleinern und die letzten sechs Mannschaften in Abstiegs-Playoffs gegeneinander antreten zu lassen - das würde die Mannschaften oben entlasten, und die unten hätten die nötigen Spiele, um ihre Kader zu finanzieren. Doch diese Idee könne man auch langsam entwickeln.