Mittwoch, 24. April 2024

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Hannibal Marvin Peterson
"In Berlin" (1977) und "The Angels Of Atlanta" (1981)

Feuer, unbändige Kraft, hymnische Intensität: Mit diesen Qualitäten erschloss der Amerikaner Marvin Peterson in den 1970er-Jahren dem Trompetenspiel im Jazz neue Dimensionen.

Am Mikrofon: Odilo Clausnitzer | 18.01.2019
    Ein Mann spielt Trompete auf einem Konzert. Er ist dunkel, weil das rote Licht hinter ihm hell scheint.
    So wie er die Trompete spiele, müsse er sich "Hannibal" nennen. So wurde aus Marvin Peterson: Hannibal Marvin Peterson. (dpa picture-alliance / Britta Pedersen)
    Sich selbst nannte er nach dem historischen afrikanischen Feldherren Hannibal, seine Band das Sunrise Orchestra. Trotz ihrer gelegentlich an zeitgenössischen Free Jazz erinnernden Energie blieb die Musik des Sextetts rhythmisch gebunden, tonal und tief in Blues und Spirituals verwurzelt. 1977 hatte das Sunrise Orchestra einen mitreißenden Auftritt bei den Berliner Jazztagen, der kurze Zeit später auf Schallplatte veröffentlicht wurde. 1981 setzte Hannibal den Opfern eines Massenmörders mit der LP "The Angels Of Atlanta" ein Denkmal. Dafür arbeitete er mit einem Gospelchor zusammen. Auf beiden Platten dabei war sein langjähriger musikalischer Partner und Seelenverwandter, der Saxofonist George Adams.