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Haushaltsdebatte im Bundestag
Kein Wort zur Sportförderung

Bei seiner Bundestagsrede zum Haushalt ließ Innen- und Sportminister Horst Seehofer die geplante Aufstockung der Sportförderung außen vor. Der Koalitionspartner SPD sieht die Erhöhung der Mittel wohlwollend. Kritik kommt von der Linken: Vor allem die Sportstättensanierung und der Behindertensport kämen zu kurz.

Von Marina Schweizer | 13.09.2018
    Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) spricht bei der Haushaltsdebatte im Bundestag.
    Bundesinnenminister Horst Seehofer im Bundestag (picture alliance/dpa/Kay Nietfeld)
    Wohnungsbau, Migration und Innere Sicherheit: Diese Schwerpunkte dominierten die Rede von Bundesinnen- und Sportminister Horst Seehofer. Zum Sport und einer geplanten Aufstockung der Förderung des Bundes – kein Wort.
    Der sportpolitische Sprecher der mitregierenden SPD, Detlev Pilger, sieht die steigende Tendenz bei den Mitteln für die Sportförderung wohlwollend:
    "Wir haben das 2018 gemacht und wollen das auch im Haushalt 2019 fortführen. Wir wollen für die Reform der Leistungssportförderung, wie 2018 beschlossen, 188 Millionen nochmals um zehn Millionen erhöhen."
    Sportler sollen über die Sporthilfe besser versorgt werden
    Er fordert aber etwa auch: Spitzenathleten müssten über die Sporthilfe deutlich besser versorgt werden – und vonseiten des Sports müsse die Reform der Bundesstützpunkte umgesetzt werden:
    "Wenn der Sport seine Zusagen zur Reform des Leistungssports einhält, müssen auch wir, sehr geehrter Herr Minister, unsere Zusagen einhalten und entsprechende Mittel bereitstellen, um noch erfolgreicher im Spitzensport zu sein."
    Die bisherigen Pläne der Bundesregierung für 2019 – nicht ausreichend aus Sicht von André Hahn, sportpolitischer Sprecher der Linksfraktion:
    "Wo ist denn die deutlich bessere Finanzausstattung im Zuge der Spitzensportreform, wo sind die dringend benötigten Mittel für die Sportstättensanierung? Und beim Behindertensport soll sogar noch gekürzt werden: Das ist absurd."
    AfD fordert eine Verdopplung des Sportetats
    Die AfD fordert eine Verdopplung des Sportetats bis 2020 und nutzte die Debatte um den Sport für einen Seitenhieb auf die Integrationspolitik der Bundesregierung: Der sportpolitische Sprecher der AfD, Jörn König, setzte zu diesem Zweck die Ausgaben für die Spitzensportförderung des Bundes mit denen für Integration gleich:
    "Die absolute Summe lag im Jahr 2017 bei 170 Millionen Euro. Zum Vergleich: Für Sprachkurse von kulturfremden Migranten ist eine Milliarde vorhanden, eine Milliarde!"
    Ein Vergleich, der im Plenum für Kopfschütteln sorgte.