Donnerstag, 28. März 2024

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Heimspiel – Die ROC Berlin
"The World to come"

In seiner "Missa solemnis" formulierte Beethoven Hoffnung auf die künftige Welt. Heute ist die Zukunft für viele Menschen mit Sorgen und Ängsten verknüpft. Der Rundfunkchor und das RSB wollen mit ihrem neuen, Genre übergreifenden Projekt ermutigen, die Vielgestalt unserer Gegenwart wertzuschätzen.

Am Mikrofon: Julia Kaiser | 18.11.2020
    Ein Orchester sitzt in einer blau ausgeleuchteten Industriehalle. In der Mitte stehen Dirigent und Sängerin auf einer Metallplattform.
    Das ehemalige Berliner Vollgutlager als Fantasieort für eine gelingende Zukunft. (Lucie Jansch)
    Das Credo seiner berühmten "Missa solemnis" endete Ludwig van Beethoven einst hoffnungsbereit mit den Worten "Et expecto vitam venturi saeculi": Ich erwarte das Leben der kommenden Welt. Was den Komponisten der Wiener Klassik mit Zuversicht erfüllte, ist heute, 200 Jahre später, für viele mit Sorgen, oft sogar Angst besetzt: Wie wird die Welt von morgen aussehen?
    Sein neues, genreübergreifendes Projekt "The World to come" präsentierte der Rundfunkchor Berlin zunächst am 8. und 9. Oktober als begehbare Konzertinstallation, die Beethovens Musik mit heutigen Musikströmungen zusammenbringt. Zu den Mitwirkenden gehörten die US-amerikanische Musikerin und Poetin Moor Mother, Mohammad Reza Mortazavi, ein Meister traditioneller iranischer Trommeln, die experimetelle Popgruppe Planningtorock und schließlich die deutsche Komponistin Birke Bertelsmeier. Der Rundfunkchor Berlin und das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin fügten Ausschnitte aus Beethovens "Missa" hinzu.
    Ziel des Projekts ist eine musikalische Reise in eine Welt von morgen, die sich einerseits als Verneigung vor Beethoven versteht und zugleich die Vielfalt und Polyphonie unserer heutigen Welt aufzeigt – inklusive diverser Zukunfts-Visionen.