1944 – da war Henk van de Hulst 25 Jahre alt – berechnete er, dass kalter Wasserstoff im Universum eine charakteristische Strahlung bei 21 Zentimetern Wellenlänge abgeben müsste. Sieben Jahre später wurde die Einundzwanzig-Zentimeter-Linie mit Hilfe von Radioteleskopen entdeckt. Mit einem Mal war die neue Radioastronomie tatsächlich ein wichtiger Teil der Astrophysik. Diese Wasserstofflinie ermöglichte unter anderem, die Spiralstruktur der Milchstraße zu erkennen.
Nach einem Forschungsaufenthalt in den USA kurz nach dem Krieg, kehrte Henk van de Hulst in die Niederlande zurück und nahm eine Stelle an der Sternwarte Leiden an. Er war erster Präsident von COSPAR, dem internationalen Komitee für Weltraumforschung. Das war nach dem Start des ersten Satelliten Sputnik gegründet worden, um zivile Projekte im All zu fördern.
Als in den 1960er Jahren mit dem Amerikaner John Glenn und dem Russen German Titow zwei Raumfahrer auf einem COSPAR-Kongress auftraten, schenkte er ihnen jeweils einen typischen holländischen Holzschuh – geschnitzt aus dem Holz desselben Baumstammes. Im Jahr 2000 ist Henk van de Hulst im Alter von 81 Jahren gestorben.