Tag und Nacht wären nur dann am Mittwoch exakt zwölf Stunden lang, wenn die Erde keine Atmosphäre hätte. Unsere Lufthülle bricht das Sonnenlicht so, dass die Sonne noch oder schon über dem Horizont zu sehen ist, auch wenn sie tatsächlich bereits untergegangen – oder noch nicht aufgegangen ist. Daher haben wir erst am Samstag jeweils genau zwölf Stunden Tag und Nacht.
Danach sind dann für uns die Nächte länger als die Tage – typisch für das Winterhalbjahr. Im Moment ist die Abnahme der Tageslänge besonders dramatisch – innerhalb einer Woche verkürzt sich der Tag um fast eine halbe Stunde. Erst zu Winteranfang kurz vor Weihnachten kehrt sich der Trend um – und die Tage werden wieder länger.
Zum Wechsel der Jahreszeiten kommt es, weil die Rotationsachse der Erde um rund 23 Grad geneigt ist. Zu Sommeranfang zeigt die Nordhalbkugel am weitesten Richtung Sonne, zu Winteranfang die Südhalbkugel. Heute liegen wir genau dazwischen.
Am Nordpol versinkt gerade die Sonne unter dem eisigen Horizont. Dort beginnt die sechsmonatige Polarnacht – umgekehrt zeigen sich jetzt am Südpol die ersten Sonnenstrahlen. Dort fängt der Polartag an.
Für uns bedeutet der Herbstanfang: Der eine besonders helle Stern zeigt sich tagsüber immer kürzer – dafür funkeln die vielen Sterne der Nacht jetzt immer länger.