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Hermann Oberth vor 125 Jahren geboren
Der Raketenvisionär aus Siebenbürgen

Vor 125 Jahren kam in Hermannstadt in Siebenbürgen Hermann Oberth zu Welt. Nach einem Studium der Medizin und Physik war er viele Jahre als Lehrer tätig. Schon als Schüler beschäftigte er sich, angeregt durch die Werke Jules Vernes, mit der Theorie von Raketen und der Durchführbarkeit von Raumflügen.

Von Dirk Lorenzen | 25.06.2019
Hermann Oberth (links) mit Wernher von Braun
Hermann Oberth (links) mit Wernher von Braun (NASA)
Oberth erkannte, dass Menschen einen Flug zum Mond mit einem Geschoss wegen der starken Beschleunigung nicht überleben würden. Er ersann eine Rakete, die mit Alkohol und Sauerstoff angetrieben wurde. Sein Werk "Die Rakete zu den Planetenräumen" wurde 1922 mangels weiterer Experten an der Universität Heidelberg nicht als Doktorarbeit anerkannt. Er reichte es daraufhin als Diplomarbeit im rumänischen Klausenburg ein.
Heute gilt dieses Buch als visionäres Meisterwerk, denn Hermann Oberth hat darin die Grundzüge der Raumfahrt skizziert. Es beeinflusste weitere Raketenpioniere wie Wernher von Braun oder Eugen Sänger. Bei Fritz Langs legendärem Film "Frau im Mond" wirkte Oberth als Berater.
Hermann Oberth hat Mitte der 1920er Jahre richtig erkannt, dass Raketen in den Weltraum fliegen können
Start einer Rakete in Kourou (ESA/Arianespace)
Erst 1938, er war damals 44 Jahre alt, wurde die Raketentechnik für ihn zum Hauptberuf. Er arbeitete in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde an der Entwicklung der V-2 mit.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war er zunächst in der Schweiz und in Italien tätig, später einige Jahre bei Wernher von Braun in den USA. Großen Einfluss auf die Raumfahrt hatte er da nicht mehr.
Hermann Oberth ist 1989 im Alter von 95 Jahren in Nürnberg gestorben.