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Himmlischer Nikolaus

Für die Astronomen ist jeder Tag irgendwie Nikolaus-Tag. Denn sie verdanken einem ganz berühmten Nikolaus das Fundament ihrer Wissenschaft. Nikolaus Kopernikus hat die Erde aus dem Zentrum der Welt gerückt und zu einem Planeten unter Planeten gemacht. Ihm verdanken die Himmelsforscher die Erkenntnis, dass die Erde um die Sonne kreist und nicht umgekehrt.

Von Dirk Lorenzen | 06.12.2010
    Die Erde hatte ihre Sonderstellung im All verloren. Lange Zeit dachten die Astronomen, zumindest die Sonne stünde im Zentrum der Welt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war aber klar, dass auch die Sonne nur eine Nebenrolle in unserer Milchstraße spielt.

    Dann klammerten sich manche Astronomen an die Sonderstellung der Milchstraße, die doch bitte die einzige Galaxie im Kosmos sein sollte. Aber 1924 erwies sich auch dies als himmlische Illusion. Da war es endgültig vorbei mit dem kosmischen Idyll. Unsere Erde ist ein kleiner Planet, der einen durchschnittlichen Stern am Rand einer unbedeutenden Galaxie umkreist.

    Nach dem Kopernikanischen Prinzip leben wir an einem völlig durchschnittlichen, durch nichts ausgezeichneten Platz im Kosmos. Folgt man diesem Gedanken, so merkt man, welch bemerkenswerte Konsequenzen er hat.

    Auch unser Leben dürfte demnach nichts Außergewöhnliches sein. Planeten ähnlich der Erde mit lebensfreundlichen Bedingungen sind wohl kosmische Dutzendware – auch wenn es bis heute keine technischen Möglichkeiten gibt, sie zu entdecken.

    Kopernikus hat den Astronomen ganz schön etwas in die Stiefel gesteckt – und an diesem Nikolaus-Geschenk erfreuen sie sich tagtäglich, nicht nur heute.

    Ausführliche Informationen über Leben und Werk von Kopernikus

    Kopernikus-Informationen aus seiner Geburtsstadt Thorn