Gegen Ende des Mittelalters entwickelte sich in Europa eine neue Art von lauten Musikensembles, wahrscheinlich inspiriert von ähnlichen Gruppen in der arabischen Welt.
Die "Alta capella" bestand aus unterschiedlichen Blasinstrumenten, vornehmlich aus Schalmei, Pommer und Zugtrompete, bald kamen Posaune und Zink hinzu, auch Schlagwerk war oft dabei.
Diese Bläser-Alta spielte bei höfischen Festen im Freien und in der Kirche auf, als angestellte "Stadtpfeifer" prägten solche Musiker über Jahrhunderte hindurch die Klangkulisse der Städte.
Als vor etwa 50 Jahren die Renaissance der Alten Musik ihren Anfang nahm, entdeckten viele Musikbegeisterte auch Blasinstrumente wie Schalmei und Krummhorn für sich. Sei es, weil sie exotisch klangen oder auch, weil sie relativ leicht zu spielen waren.
Doch je mehr sich die Alte-Musik-Szene professionalisierte und je mehr die Barockmusik in ihren Fokus rückte, desto geringer wurde die Rolle der Alta capella.
Heutzutage bildet sie nur noch einen Randbereich der Szene, doch umso eifriger setzen sich die Bläser-Spezialistinnen und Spezialisten mit der Geschichte ihrer Instrumente und mit dem historischen Repertoire auseinander. Und auch engagierte Nachwuchsensembles versuchen, sich einen Namen zu machen.