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Historischer Wandel im Klimaschutz

Ausgerechnet Australien, lange Zeit Bremser in Sachen Klimaschutz, hat jetzt ein neues Umweltgesetz verabschiedet und eine CO2-Steuer auf den Verbrauch von Öl, Gas und Kohle eingeführt.

Von Udo Schmidt | 08.11.2011
    "Heute haben wir Geschichte geschrieben", begeistert sich Australiens Premierministerin Julia Gillard nach der 36-zu-32-Abstimmung im Senat, mit der die CO2-Steuer vom 1. Juli kommenden Jahres an gilt. Dies ist eine Sternstunde für alle Optimisten und eine Absage an die Neinsager. "Die Menschen werden uns noch in 500 Jahren für diese Entscheidung danken", ist Gillards Begeisterung kaum zu bremsen.

    Nach heftigen und emotional geführten Debatten in den vergangenen Monaten gilt nun in Australien: Für jede Tonne Kohlenstoffemission müssen 23 australische Dollar, das sind umgerechnet 17 Euro gezahlt werden. Australien deckt weiterhin einen großen Teil seines Energiebedarfs mit heimischer Kohle. Die Opposition hatte mit dem Verlust tausender Arbeitsplätze gedroht, am Ende hat sich aber die von den Grünen tolerierte Labour-Minderheitsregierung durchgesetzt. Ein Verdienst vor allem der Grünen, Julia Gillard war anfangs gegen die australische Ökosteuer, erkaufte sich dann aber mit der Zustimmung die Unterstützung ihrer Minderheitsregierung.