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Hitzewelle
Gesund durch die heißen Tage

Bratwurst, Pommes oder doch lieber ein Salat? An besonders heißen Tagen kommt es auf die richtige Ernährung und ausreichend Flüssigkeit an. Daran sollte man sich schon einmal gewöhnen: Experten gehen davon aus, dass Hitzewellen in Zukunft häufiger vorkommen werden.

Von Anh Tran | 27.06.2019
Junger Mann trinkt Wasser bei heißem Sommerwetter
Auch ein ungesüßter Tee hilft an so heißen Tagen wie diesen (chromorange / picture alliance)
"Es ist eine ungewöhnliche Situation, dass wir im Juni schon solche Temperaturen haben", sagt Andreas Matzarakis vom Deutschen Wetterdienst in Freiburg. Schuld ist ein Gemisch aus heißer Luft, die aus Nordafrika kommt und einer hohen Sonneneinstrahlung, die eigentlich ganz typisch für die Sommerzeit ist. Das sorgt in Kombination derzeit für eine rote Wetterkarte und Hitzewarnungen in ganz Deutschland. Davon bleibt auch der Körper nicht verschont:
"Die Maschine, die immer Wärme produziert, um das System zu erhalten, das ist nicht mehr gegeben. Das kann die überschüssige Wärme der Körper nicht mehr abgeben bzw. sich nicht entledigen. Somit habe ich natürlich eine Maschine, die im Dauerstress arbeitet, wenn sie im Dauerstress arbeitet gehen irgendwelche Teile, können nicht mehr richtig funktionieren."
Immer viel trinken
Besonders gefährlich kann dieser Dauerstress für sogenannte Risikogruppen sein. Dazu gehören Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankung und ältere Personen, aber auch:
"Wir denken immer an das höhere Lebensalter, auch die ganz kleinen Kinder, die haben ein ganz anderes Körpervolumen-Oberflächen-Verhältnis, das heißt die verlieren auch schneller Flüssigkeit", erklärt Gerhard Wiesmüller, Umweltmediziner vom Gesundheitsamt Köln.
Im schlimmsten Fall kann es bei diesen Temperaturen zu Hitzschlag, Wärmestau oder sogar Ohnmacht kommen. Damit es gar nicht soweit kommt, heißt es viel trinken und das Richtige essen. Besonders empfehlen kann er:
"Was nicht zu Kaltes, sondern leicht Temperiertes – wie einen ungesüßten Tee trinken – und eine leichte Kost zu sich nehmen und auch eben auch auf den Elektrolythaushalt gucken und wenns passt auch ein bisschen Salzstangen essen."
Intensivere Hitzewellen
Auch luftige, helle Kleidung beugt Kreislaufproblemen vor, weil sie das Sonnenlicht abstrahlt und sich Hitze nicht stauen kann. Wer sich in der Sonne aufhält sollte zudem auf lange Sachen setzen, denn vor allem im Süden Deutschlands herrscht gerade erhöhte Sonnenbrand-Gefahr durch UV-Strahlung. Meteorologe Matzarakis rät deswegen:
"Man sollte möglichst vermeiden zwischen zehn, halb elf in Sonne zu gehen. Es gibt so einen schönen Tipp: Man wird auch im Schatten braun."
Auf die Frage, ob denn jetzt der Hitzesommer komme, antwortet er zurückhaltend:
"Ein Ausblick in Bezug auf den ganzen Sommer oder auf die nächsten Jahr kann man nicht so sagen. Man kann nur sagen, dass die Hitzewellen intensiver und öfter vorkommen werden."
Und das heißt im Zweifelsfall: Im Sommer besonders auf Babys und Omis Acht geben. Jede Stunde mindestens ein Glas Wasser. Aber Achtung, auch nicht zu viel, denn: Mehr als 800 Milliliter Flüssigkeit kann der Körper in einer Stunde gar nicht verarbeiten.