Freitag, 19. April 2024

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„Homesick“ von AVEC
Zeit der Entschleunigung

Die Musikerin AVEC aus Oberösterreich sieht den Ernst der Lage in Zeiten der virusbedingten Ausgangssperre. Ihre Tour wurde verschoben, und auch sie denkt über Möglichkeiten von Streaming nach: „Dafür braucht man gutes Internet, was hier auf dem Land etwas schwierig ist,“ sagte sie im Dlf.

AVEC im Corsogespräch mit Anja Buchmann | 21.03.2020
Die Musikerin AVEC im goldenen Kleid und samtenen Sessel, umgeben von Oleander-Pflanzen
Elegant und blumig: Die Musikerin AVEC (Kidizin Sane)
"Homesick" heißt das neue Album der östereichischen Musikerin AVEC passenderweise - zu Zeiten der österreichischen Ausgangssperre während der weltweiten Covid-19-Krise.
Zur Ruhe kommen in Zeiten der Ausgangssperre
Aber AVEC ist grundsätzlich gern Zuhause im ländlichen Oberösterreich und genießt sogar den Rückzug: "Zur Zeit genieße ich es sehr, dass ich ein bisschen zur Ruhe kommen kann," sagte sie im Deutschlandfunk. Viele Musikerinnen und Musiker auch in Österreich bieten immer mehr Wohnzimmer-Konzerte als Streams an, da zahlreiche Konzerte abgesagt oder verschoben wurden. Auch AVEC denkt darüber nach: In Österreich sei sogar zum live-streaming eine "Art Anleitung rausgekommen, wie man das am besten machen kann", erzählte sie. Ihr gehe es auch darum, den Kontakt zu ihren Fans zu halten, wo sie gerade ihr neues Album veröffentlicht habe, mit dem sie eigentlich jetzt auf Tour gehen wollte.
Auf "Homesick" gehe es um das Gefühl, "nach Hause zu wollen, bei seinen Liebsten zu sein", es gehe um das Thema "Freundschaft, um Liebe" und die Frage: "Was bedeutet für mich Zuhause - ist es ein Ort, ist es ein Mensch, sind es mehrere Menschen", so AVEC im Dlf. Für sie selbst sei das Zuhause sowohl die Region Oberösterreich, ihre Familie, aber auch Irland, wo sie ihr letztes Album aufgenommen habe, und natürlich auch ihre Band und die gesamte dazugehörige Crew, mit der sie viel Zeit verbringe.
Die Musikerin AVEC steht an einem Geländer, trägt ein geblümtes Hemd und schut nachdenklich nach unten
Pop aus Österreich: Die Musikerin AVEC (Kidizin Sane)
Depressionen und Angstzustände
Auch wenn es viele positive Stücke auf dem Album gibt - einige Texte sind durchaus düster und nachdenklich. So etwa beim Song "Heavy on my mind", in dem AVEC ihre eigenen Erfahrungen mit "Depressionen, Angstzuständen und Panikattacken" reflektiert, erzählte die 25-Jährige. Sie sei schon seit Jahren in Therapie und habe für sich außerdem mit der Musik ein gutes Ventil gefunden - sei aber nach wie vor "ein Tabu-Thema, diese ganze Mental-Health-Geschichte", erzählte die Künstlerin im Corsogespräch.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.