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Hubble-Beobachtungen der Riesenplaneten
Blaue Uranus-Kugel mit Wolken

Morgen erreicht Uranus, der siebte Planet im Sonnensystem, seine beste Stellung des Jahres. Der Planet befindet sich im Sternbild Widder und leuchtet jetzt so hell wie sonst nie.

Von Dirk Lorenzen | 27.10.2019
Die beiden äußersten Planeten Uranus (links) und Neptun (rechts), aufgenommen im Sommer dieses Jahres.
Die beiden äußersten Planeten Uranus (links) und Neptun (rechts), aufgenommen im Sommer dieses Jahres. (NASA/ESA)
Mit 5,7 Magnituden, wie die astronomische Einheit für die Sternhelligkeit heißt, ist Uranus gerade noch mit bloßem Auge zu sehen – jedenfalls von einer perfekt klaren und dunklen Gegend aus, etwa im Hochgebirge oder am Meer.
Zumeist wird ein Fernglas nötig sein, um den grün-bläulichen Planeten im Sterngewirr auszumachen.
Uranus hat etwa vierfachen Erddurchmesser. Er zieht seine Bahn fast drei Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt und braucht für eine volle Runde 84 Jahre.
Erst einmal hat eine Raumsonde den Planeten besucht. Ende Januar 1986 ist Voyager 2 an Uranus vorbeigeflogen und hat Bilder zur Erde gefunkt.
Sichel des Planeten Uranus, aufgenommen von der Raumsonde "Voyager 2".
Die strukturlose Uranus-Sichel, aufgenommen von der Raumsonde Voyager 2 nach ihrem Vorbeiflug 1986. (NASA)
Die Atmosphäre des Planeten erschien damals ziemlich langweilig: eine blaugrüne Schicht ohne viele Strukturen.
Dass es in den Gasmassen von Uranus durchaus turbulent zugeht, zeigt Jahr für Jahr das Hubble-Weltraumteleskop. Wann immer Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun ihre beste Stellung des Jahres erreichen, macht das Hubble-Team Bilder, um die Atmosphären der Riesenplaneten zu untersuchen.
Im letzten Jahr zeigte Uranus eine große helle Wolkenkappe am Nordpol, eine Wolke aus Methaneis nicht weit davon entfernt und ein dünnes rötliches Wolkenband nahe dem Äquator.
Wenn alles gut geht, wird Hubble auch jetzt wieder zu Uranus blicken – und das "Wettergeschehen" fotografieren.