
Der Weltverband hatte im Juni entschieden, dass die Athleten nur noch "unter Eid schwören" sollen, nichts mit dem Krieg zu tun haben zu wollen, ihn nicht zu unterstützen und sich an alle geltenden Regeln zu halten. Die Empfehlungen des IOC zum Umgang mit Russen und ihrem möglichen Status als "neutrale Athleten" besagen aber, dass jeder Starter individuell geprüft werden soll. Das sei zu langwierig und zu teuer, argumentierte der Weltverband FIE. Auch die IOC-Empfehlung, keine neutralen Teams starten zu lassen, übergeht der Weltverband nun.
Der von 400 Fechterinnen und Fechtern unterzeichnete Brief fordert die Aufrechterhaltung der unabhängigen Überprüfungen russischer und belarusischer Athleten. Das Vorgehen des Weltverband könne dafür sorgen, dass die Fechtbahn genutzt wird, um die Integrität und Neutralität unseres Sports zu untergraben, heißt es in dem Schreiben, das auch mehrere deutsche Fechterinnen und Fechter unterschrieben haben. Auch der europäische Fechtverband forderte, dass die IOC-Empfehlungen zur Zulassung neutraler Athleten weiter befolgt werden sollen.
Die WM 2025 beginnt am 22. Juli in Georgiens Hauptstadt Tiflis. Als neutrale Athleten wurden mehrere russische Fechterinnen und Fechter zugelassen. Darunter befindet sich beispielsweise mit Jana Jegorjan die Säbel-Olympiasiegerin von 2016. Sie nahm für Russland an den Militärweltspielen 2019 teil. 2023 wurde ihr die Zulassung als neutrale Athletin vom Weltverband noch verweigert, genauso wie Sofia Welikaja. Die mehrmalige Weltmeisterin und Olympiasiegerin mit der Mannschaft hat laut Webseite ihres Klubs ZSKA den Militärrang eines Hauptmanns inne.
Diese Nachricht wurde am 18.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.