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Identitäten (3/7)
Rassismus steckt Mississippi im Knochenmark

Rassismus, Armut und Klassenschranken sind tief verwurzelt in der Gesellschaft von Mississippi, wo die Schriftstellerin Jesmyn Ward aufgewachsen ist. In ihrem Essay legt sie offen, wie allgegenwärtig die weiße Vormachtstellung gegenüber der schwarzen Bevölkerung von Mississippi noch ist.

Von Jesmyn Ward | 29.12.2019
    Jesmyn Ward
    Die Autorin Jesmyn Ward beim Women's Prize for Fiction 2018 in London (imago / Lauren Hurley)
    Jesmyn Ward fühlt sich stark verbunden mit ihrem Heimatort, in dem mehr als 200 ihrer Verwandten leben. In der Monatszeitschrift "The Atlantic" schildert die Autorin, wie schwer ihr die Entscheidung gefallen ist, ihre Kinder dort großzuziehen. Ward blickt auf die eigene Kindheit zurück, auf den allgegenwärtigen Hunger, auch auf den nach Geschichten.
    Das Gefühl, es steht nichts Besseres zu
    Sie befürchtet, dass ihre Kinder ebenso wie Großmutter und Mutter mit dem Gefühl aufwachsen könnten, ihnen würde aufgrund ihrer Herkunft und Hautfarbe nichts Besseres zustehen. Sie beschreibt eine von Generation zu Generation weitergegebene Perspektivlosigkeit, gegen die es weiterhin anzukämpfen gilt. Übersetzung aus dem Amerikanischen: Stefan Barmann.
    Jesmyn Ward, geboren 1977 in DeLisle, Mississippi, wo sie heute lebt. Nach dem Literaturstudium veröffentlichte sie autobiografische und journalistische Texte sowie Essays. Sie ist Professorin für Englisch an der Tulane University in New Orleans. Für ihren Roman "Vor dem Sturm" wurde sie 2011 mit dem National Book Award ausgezeichnet, sechs Jahre später bekam sie den Preis für "Singt, ihr Lebenden und ihr Toten, singt" ein zweites Mal.
    (Teil 4 am 1.1.2020)