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Ikea steigert Umsatz in Deutschland

Der Möbelhändler Ikea hat auf seinem wichtigsten Markt Deutschland erneut den Umsatz gesteigert. Im Schnitt gab jeder Kunde 82,84 Euro pro Einkauf aus. Der Konzern würde gerne stärker expandieren, stößt dabei aber nach eigenen Angaben auf Hindernisse.

Von Brigitte Scholtes | 28.10.2013
    Die Deutschen bleiben Ikea treu. Mit einem Anteil von 15 Prozent bleibt Deutschland wichtigster Markt für den Möbelkonzern aus Schweden. Knapp vier Milliarden Euro erwirtschaftete Ikea im Ende August abgelaufenen Geschäftsjahr, das waren 2,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Deutschland wuchs etwas schwächer als der Gesamtkonzern, der mit 28 Milliarden Euro 3,1 Prozent mehr erwirtschaften konnte. Auf Länderebene gibt das schwedische Möbelhaus keinen Einblick in die Gewinnsituation. Peter Betzel, Geschäftsführer von IKEA Deutschland, lässt sich immerhin so viel entlocken:

    "Wie würde unser Finanzchef sagen: Wir sind nicht unzufrieden gewesen mit dem letzten Jahr. Wobei man immer sagen muss, wir haben auch im letzten Jahr sehr, sehr viel Geld in niedrigere Preise investiert, andere Investitionen getätigt, also, wir reinvestieren alle unsere Gewinne immer in Ikea, in niedrigere Preise, andere Produktionen, neue Einrichtungshäuser und, und, und …"

    So sind auch im abgelaufenen Geschäftsjahr die Preise im Schnitt um zwei Prozent gesenkt worden. Expandiert hat das blau-gelbe Möbelhaus mit seinen 46 deutschen Einrichtungshäusern im vergangenen Jahr nicht, nur der Online-Handel wurde ausgebaut. Viele Kunden nutzten inzwischen die Möglichkeit online zu bestellen, sagte Betzel. Im vergangenen Jahr ließ das den Umsatz in diesem Bereich um gut ein Viertel auf 92 Millionen Euro klettern. Im laufenden Geschäftsjahr sollen in Lübeck und Hamburg neue Häuser eröffnen, in Hamburg-Altona sogar erstmals eines in der Innenstadt, also nicht auf der grünen Wiese. Der Umsatz werde im laufenden Jahr weiter steigen, hofft Betzel:

    "Ich denke, dass dieses Jahr auch wieder ein sehr gutes Jahr für uns sein wird, eine Prognose zwischen drei und vier Prozent streben wir an. Wenn es mehr wird mit den Dingen, die wir gemacht haben, sind wir auch einverstanden damit."

    Ikea würde gern noch stärker expandieren, Geschäftsführer Betzel klagt jedoch über die restriktive Haltung mancher Landesregierungen, vor allem in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. So möchte der Konzern der EU-Kommission nahelegen zu prüfen, …

    "…, ob die ein oder andere Landesregierung möglicherweise gegen das Gebot des fairen und freien Handels und der Niederlassungsfreiheit dort verstößt."

    15.500 Mitarbeiter beschäftigt IKEA in Deutschland zurzeit, davon arbeiten 60 Prozent in Teilzeit, weil sie es so wünschten, sagt Betzel. 61 Prozent der Mitarbeiter sind Frauen, von den Führungskräften immerhin noch 55 Prozent – und das ohne Frauenquote. Zeitarbeit nutze man kaum, sagt Betzel:

    "Wir haben bei uns Zeitarbeiten nur zur Abdeckung von Krankheit und zur Abdeckung von möglicherweise starken Urlaubstagen. Für uns intern haben wir eine Richtlinie: Der Anteil von Leiharbeit oder Zeitarbeit darf drei Prozent nicht übersteigen."

    Seit dem 1. September gilt für alle 139.000 Mitarbeiter weltweit eine Bonusregelung. Bei Erreichen bestimmter Ziele, die für jedes Haus definiert werden, erhalten alle Mitarbeiter, vom Azubi bis zum Chef des Hauses, ein 14. Monatsgehalt.