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In die Ferne lesen
Afrikanische Literatur in Deutschland

Die Auflagen afrikanischer Romane sind in Deutschland zwar seit den 70er-Jahren stetig gestiegen und mehrere Verlage kümmern sich beständig um Übersetzung und Verbreitung dieser Bücher. Dennoch nehmen die breite Öffentlichkeit und das offizielle Feuilleton von Literatur aus Subsahara-Afrika wenig Notiz.

Moderation: Birgit Morgenrath | 08.07.2016
    Menschen in einer Wüste
    Wie hat sich afrikanische Literatur auf dem deutschen Buchmarkt entwickelt und was muss getan werden, um neues Interesse zu wecken und vorhandenes zu vertiefen? (picture alliance / dpa / Joel Robine)
    Manch afrikanischer Autor ist international längst eine literarische Größe und mehrfach ausgezeichnet, bevor seine Werke in Deutschland erscheinen. Literatur aus dem Kontinent gilt noch lange nicht als selbstverständlicher Teil der Weltliteratur. Was führt zu dieser Geringschätzung?
    Das Kulturgespräch fragt unter anderem, welches Bild von Afrika dem mangelnden Interesse zugrunde liegt und welche (Vor-)Urteile und Annahmen über "hohe" Literatur und solche aus vermeintlichen Ländern der Peripherie. Wie hat sich afrikanische Literatur auf dem deutschen Buchmarkt entwickelt und was muss getan werden, um neues Interesse zu wecken und vorhandenes zu vertiefen?
    Gesprächsgäste:
    • Indra Wussow, Literaturwissenschaftlerin, Übersetzerin, Autorin, Initiatorin verschiedener Literaturstipendien auf Sylt, mit Schwerpunkt Afrika, Herausgeberin der Buchreihe "AfrikAWunderhorn"
    • Dr. Manfred Loimeier, Privatdozent für Afrikanische Literaturen in Heidelberg, Redakteur, Literaturkritiker, Übersetzer und Herausgeber, zahlreiche Buchveröffentlichungen über afrikanische Literatur
    • Dr. Moustapha Diallo, Literaturwissenschaftler, Veröffentlichungen über Interkulturalität, deutsch-afrikanische Beziehungen, Afrika in der deutschen Literatur. Herausgeber des Buches "Visionäre Afrikas", war Lehrbeauftragter am Germanistischen Institut der Universität Paderborn

    Literaturhinweise
    Mia Couto: "Schlafwandelndes Land"
    Unionsverlag, Zürich 2014.
    Aminata Forna: "Ein Lied von der Vergangenheit"
    Verlag DVA, München 2012.
    Ousmane Sembène: "Gottes Holzstücke"
    Verlag Otto Lembeck, Frankfurt a.M. 1988.
    Helon Habila: "Öl auf Wasser"
    Verlag Das Wunderhorn, Heidelberg 2012.
    Christopher Mlalazi: "Wegrennen mit Mutter"
    Verlag Horlemann, Angermünde 2014.
    René Philombé: "Der weiße Zauberer von Zangali"
    Verlag Aufbau, Berlin 1983.
    Taye Selassi: "Afrikanische Literatur gibt es nicht"
    Rede auf dem Internationalen Literaturfestival Berlin 2013.
    Chimanda Ngozi Adichie: "Die Gefahr einer einzigen Geschichte"
    Rede auf der TED Konferenz Edinburgh 2009.
    M. Moustapha Diallo (Hrsg.): "Visionäre Afrikas. Der Kontinent in ungewöhnlichen Porträts"
    Verlag Peter Hammer, Wuppertal 2014.