Vor hundert Jahren kam in Berlin Ingrid Groeneveld zur Welt. Schon während ihres Studiums hat sie auf dem Königstuhl bei Heidelberg Sterne beobachtet, die ihre Helligkeit verändern.
Nach dem Krieg verbrachte sie einige Jahre in den USA, unter anderem am Yerkes-Observatorium der Universität von Chicago. Später heiratete Ingrid Groeneveld den niederländischen Kollegen Cornelis van Houten und zog nach Leiden.
Gemeinsam mit ihrem US-Kollegen Tom Gehrels führten die beiden in den 1960er und 1970er Jahren eines der aufwendigsten Programme zur Suche nach Asteroiden durch, also nach den kleinen Körpern im Sonnensystem.
Die Astronomen haben mit dem Schmidt-Weitwinkel-Teleskop auf dem Palomar Mountain Hunderte Fotoplatten belichtet, die für die Auswertung in die Niederlande verschifft wurden.
Der Palomar-Leiden-Survey war außergewöhnlich erfolgreich. Dem Entdeckertrio werden mehr als 4600 Asteroiden zugeschrieben.
Heute geschieht so eine Suche fast vollautomatisch. Vor sechzig Jahren aber mussten die drei mühsam mit den eigenen Augen nach Objekten suchen, die sich auf Aufnahmen in verschiedenen Nächten vor dem Hintergrund der Sterne bewegt hatten.
Das Astronomentrio hat ganz neue Familien von Asteroiden entdeckt, also Objekte die offenbar eine gemeinsame Vergangenheit haben. Das verrät viel über die Geschichte des Asteroidengürtels und die Entstehung des Sonnensystems.
2015 ist die große Asteroidensammlerin Ingrid van Houten-Groeneveld im Alter von 93 Jahren gestorben.