Freitag, 29. März 2024

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Intendant Gniffke: ARD zieht Reformtempo an - Sparmaßnahmen beim SWR

Die geplanten Reformen bei der ARD kommen nach den Worten ihres Vorsitzenden Gniffke voran. "Die neue ARD ist auf dem Weg", sagte der Intendant des Südwestrundfunks (SWR) dem Rundfunkrat in Stuttgart.

18.03.2023
    Kai Gniffke im Porträt.
    Der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke hat betont, dass die Reformen des öffentlich-rechtlichen Senderverbunds voranschreiten. (picture alliance / dpa / Bernd Weißbrod)
    Man arbeite daran, dass der öffentlich-rechtliche Senderverbund "die mediale Lebensader Deutschlands" bliebe. Gniffke verwies insbesondere auf den Ausbau der Investitionen im Digitalen, für die die ARD weitere 250 Millionen Euro im Zeitraum 2025 bis 2028 umschichte. Ein großes deutschsprachiges Streaming-Angebot sei wesentlich, denn nur so schaffe man es, gegen ausländische Tech-Konzerne zu bestehen. Eine solche Plattform müsste nach einheitlichen Regeln und Werten sowie nach journalistischen Standards gestaltet sein, hieß es.

    Ausbau Kooperation Mediatheken

    Ein erster Schritt sei der Ausbau der aktuell schon engen Zusammenarbeit bei den Mediatheken von ARD und ZDF. Bei weiteren Überlegungen müsste auch eine Andockfähigkeit für andere Medienhäuser mitgedacht werden. Gniffke erklärte zugleich, dass auch die Regionalität in der Mediathek immer mitgedacht werde.

    Sparmaßnahmen beim SWR

    Der SWR-Intendant stellte dem Rundfunkrat Sparmaßnahmen der eigenen Anstalt vor, die aufgrund einer hohen Inflation und gestiegener Kosten notwendig seien. Einige Formate im linearen TV würden eingestellt. Zudem werde auch bei der Sportberichterstattung der Aufwand reduziert. Dabei würden jedoch keine Übertragungen gestrichen, wie Gniffke betonte. Die Synergien bei der Hörfunkwelle SWR4 seien bereits bekanntgegeben worden.
    Die Streichungen seien mit Blick auf die Gesamtstrategie des SWR vorgenommen worden. Eine Analyse vor drei Jahren habe gezeigt, dass der SWR 75 Prozent seiner Ressourcen für Inhalte für Menschen verwende, die älter als 50 Jahre seien, erläuterte der Intendant. Lediglich 25 Prozent werde für die andere Hälfte der Bevölkerung ausgegeben, die jünger als 50 sei. Deswegen sei nun bei den Programmänderungen stärker die ältere Zielgruppe betroffen.
    Diese Nachricht wurde am 18.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.