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Internet-Zensur
ROG entsperren blockierte Seiten

Die Journalistenvereinigung Reporter ohne Grenzen hat mehrere Internetseiten wieder zugänglich gemacht, die in autoritären Staaten blockiert waren. Anlass der Aktion ist der heutige Welttag gegen Internetzensur. Insgesamt wurden neun zensierte Seiten in elf Ländern entsperrt.

12.03.2015
    Ein Schild mit der Aufschrift "Reporter ohne Grenzen".
    Ein Schild mit der Aufschrift "Reporter ohne Grenzen". (imago/Seeliger)
    Zugänglich gemacht wurden Webseiten unter anderem in China, Russland, Saudi-Arabien, Iran und Bahrain, wie die Organisation mitteilte. "Mit dieser Aktion hebt Reporter ohne Grenzen in einigen der am schärfsten kontrollierten Länder weltweit die gezielte Zensur von Webseiten wieder auf und macht blockierte Informationen verfügbar", erklärte ROG-Vorstandsmitglied Matthias Spielkamp.
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    Die Vereinigung machte die zensierten Seiten wieder zugänglich, indem sie sie spiegelte. Anschließend wurden die gespiegelten Daten auf andere Plattformen von großen Servern wie Amazon, Google und Microsoft gepackt und sind dort abrufbar. Laut ROG können diese Seiten jetzt nur noch gesperrt werden, wenn die gesamte Plattform blockiert wird. Es sei aber unwahrscheinlich, dass die betroffenen Regierungen so weit gehen, denn sonst würden zugleich tausende anderer Webseiten gesperrt, hob ROG mit Blick auf wirtschaftliche und politische Folgekosten hervor.
    Für die Aktion "Grenzenloses Internet" wählte die Journalistenorganisation Webseiten aus der ganzen Welt aus. Darunter befinden sich unter anderem das unabhängige Nachrichtenportal "Grani.ru" in Russland, die in China blockierten Seiten "Mingjing News" aus Kanada sowie "Tibet Post International" aus dem indischen Dharamsala. Ebenfalls entsperrt wurden die unabhängige Webseite "Bahrain Mirror" und das in Kasachstan, Usbekistan und Turkmenistan blockierte Nachrichtenportal "Ferghana News".
    (pg/stfr)